Dürre Initiativen rufen Bürger zur Baumwässerung in Grifflenberg auf
Grifflenberg · Ein privates Engagement soll Straßenbäumen durch die Trockenheit helfen. Wichtig ist dabei das richtige Gießen.
Heiße Luft, langanhaltende Dürre und extreme Hitze. Zusammen mit 2018 und 2019 zählt das Jahr 2022 zu den wärmsten Jahren schlechthin. Darunter leiden auch die Straßenbäume. Die Initiative „Talbuddeln“ und die Baumschutz-Gruppe der Initiative „Wuppertals urbane Gärten“ werben gemeinsam dafür, Straßenbäume zu wässern und haben dafür bereits 800 Flyer mit Anleitungen verteilt. Ihre Idee: Anwohner „adoptieren“ einen Baum vor ihrem Haus und versorgen ihn mit zusätzlichem Wasser.
Der Erhalt der Stadtbäume sei wichtig für die Luftqualität und das Mikroklima“, erläutert die Initiative „Talbuddeln“ auf ihrer Internetseite. Da Bäume Kohlenstoffmonoxid binden und Sauerstoff abgeben, seien sie der wichtigste Faktor zur Verbesserung der Stadtluft. Sie kühlten die Umgebung bis zu 6 Grad ab und gäben bis zu 400 Liter Wasser in die Stadtluft ab, was zur einer angenehmen Luftfeuchtigkeit führt. In öffentlichen Anlagen und Straße verschönerten sie das Stadtbild und förderten das allgemeine Wohlbefinden, seelisch sowie physisch.
Schon in den vergangenen Jahren litten die Wuppertaler Stadtbäume immer mehr unter Trockenheitsstress. Die langen Regenpausen machten sich mittlerweile auch in den tieferen Bodenschichten bemerkbar, wie durch die Absenkung des Grundwasserspiegels.
Schon vor drei Jahren haben sich die Initiative „Talbuddeln“ und die Baumschutz-Gruppe der Initiative „Wuppertals urbane Gärten“ zusammengetan, um Wuppertaler Bürger zum Bewässern der Bäume aufzurufen, tun das jetzt wieder. „Wir sind um das Stadtklima besorgt“, so Claudia Tust-Follmann von der Gruppe Talbuddeln. Bei dem Projekt „Bäume gießen“ könnten sich Bürger mit Nachbarn zusammentun, um einen Straßenbaum vor ihrer Haustür mit 50 bis 100 Litern Wasser pro Woche zu versorgen.
Ganze Baumscheibe
sollte gegossen werden
Damit das Wasser den Bäumen auch helfen kann, erklären die Initiativen in einer Anleitung, wie es richtig ist - abgesprochen mit den Fachleuten vom Ressort Grünflächen und Forsten der Stadt: „Einmalig eine große Menge ist sinnvoller als täglich kleine Mengen, da das Wasser tief in den Boden versickern muss, damit es überhaupt von den Wurzeln aufgenommen werden kann.“ Da das Wurzelwerk eines Baumes sich ungefähr auf die Fläche des Kronenumfangs erstreckt, sollte deshalb nach Möglichkeit nicht nur am Stamm, sondern die gesamte Fläche der Baumscheibe genutzt werden.
Das beste Gießergebnis sei früh morgens oder alternativ möglichst spät abends mit einer Gießkanne mit Brausenaufsatz erreichbar. Das Wasser sollte nicht einfach ablaufen, deshalb sollte man dem Boden nach jedem Wasserschub genügend Zeit geben, bis das Wasser versickert ist und dann den Vorgang so oft wiederholen bis 50 bis 100 Liter verabreicht wurden. Wer nachhaltig Wasser sparen möchte, könne zum Bewässern auch das gebrauchtes Wasser aus dem eigenen Haushalt nutzen, wenn dieses nicht durch Spülmittel, Seife oder ähnliches belastet ist.
Die meisten Flyer haben die Initiatoren rund um die Fuhlrottstraße verteilt, sie wollen aber noch mehr Menschen erreichen. „Ich werde auch Flyer nach Heckinghausen mitnehmen“, erklärt Ilona Schäfer von der Baumschutz-Gruppe. Sie hat in ihrer Umgebung schon festgestellt: „Bäume, die gegossen werden, sehen definitiv besser aus.“
„Wir wollen die Leute einladen, über den eigenen Gartenzaun zu blicken“, erklärt Claudia Tust-Follman. Die Talbuddeln-Initiative hat bereits einige Bäume an der Wiese an der Fuhlrottstraße gepflanzt. Damit wollten sie ei[Link auf talbuddeln.de/mitmachen/baeume-giessen/wuppertals-urbane-gaerten.de/baumschutz-gruppe-wuppertal/]nen Ort zu schaffen, an dem Bürger die Natur genießen und Obst ernten können. Die Talbuddeln-Initiative wurde ursprünglich gegründet, um vor allem neue Bäume zu pflanzen, während sich die Baumschutz-Gruppe auf den Schutz und Erhalt der älteren Bäume fokussiert.
Durch die Sorge um das Stadtklima kamen beide Initiativen auf die Idee einer Zusammenarbeit. Da wegen des Klimawandels eine mehrjährige Dürre ein durchaus realistisches Perspektive sei, möchten diese mit ihrem Projekt die Stadt unterstützen.
Wer bisher keinen Flyer im Briefkasten hatte, kann sich die Anleitung auch aus dem Internet herunterladen: talbuddeln.de/mitmachen/baeume-giessen/wuppertals-urbane-gaerten.de/baumschutz-gruppe-wuppertal/