Inta-Messe: 5000 Besucher, ein Ziel - Arbeit

Es gibt einen Weg zurück in den Job. Viele Arbeitslose waren gestern in der Stadthalle - um diesen Weg und eine neue Stelle zu finden.

Wuppertal. Rechts hinterm Eingang ist eine große Leinwand aufgebaut. Es läuft der Telekom-Werbespot, der den Auftritt des englischen Nachwuchs-Opernstars Paul Potts zeigt. Ein ehemaliger Handy-Verkäufer, heute ein Weltstar mit Plattenfirma, Manager und vielen Fans. Die Besucher bleiben stehen und gucken. "Das ist natürlich ein Blickfang, aber auch eine Motivation für die Menschen", erklärt Hans Dieter Eckhoff, Geschäftsführer des Nielsen Schulungscenters. Nielsen bietet Besuchern Informationen zu Deutschkursen und Computerschulungen. "Wir erhoffen uns von der Messe für Integration Zulauf auf unsere Kurse."

Das erscheint vor dem Hintergrund, das fehlende Sprachkenntnisse häufig ein Grund sind, keine Arbeit zu finden, umso wichtiger. Das gilt auch für Neshmil Mohamad Ali. Die 46-jährige Grundschullehrerin kommt ursprünglich aus Bagdad und hat nicht nur sprachliche Schwierigkeiten, sich auf der Messe zu orientieren: "Es fehlen Leute, die herumgehen und uns Besucher direkt ansprechen."

Wie Mohamad Ali geht es jedoch nicht allen: Die meisten Besucher laufen durch den großen Saal - zielgerichtet auf der Suche nach Anregungen. Sie halten Flyer in der Hand, viele sind in Beratungsgespräche mit den Ausstellern vertieft.

"Die Anbieter strengen sich richtig an, sind offen und gehen auf unsere Fragen ein.", sagt Gabrielle Mohn (Name von der Redaktion geändert). "Seit dem 30. Juni bin ich zum ersten Mal in meinem Leben arbeitslos. Die ersten drei Wochen bin ich wie ferngesteuert herumgelaufen."

Gabrielle Mohn gibt nicht auf, im Gegenteil, sie ist "fest entschlossen" sich weiterzubilden. "Das mache ich nicht nur für einen Job, sondern in erster Linie für mich persönlich." Zurzeit macht sie eine Schulung und lernt Excel und SAP. "Von der Messe selbst erhoffe ich mir ein paar neue Anregungen und Informationen. Mit einem Jobangebot werde ich heute Abend aber wohl nicht nach Hause gehen." Sie ist schon einige Stunden in der Stadthalle unterwegs und erinnert sich: "Als die hier heute morgen um 10 Uhr die Türen öffneten, da war die Hölle los. Das war ein schreckliches Gedrängel." Dann düst sie wieder los und sucht sich eine ruhige Ecke, um mit einem Anbieter direkt zu sprechen.
Einige Aussteller haben für die nächste Inta Verbesserungsvorschläge. Isabelle Dylla von der Wipa (Wirtschaftsschule Paykowski) bemängelt die Werbung: "Ich habe die Präsenz der Messe im Vorfeld vermisst. Plakate und Flyer - die kamen viel zu spät."

Für die Aussteller ist die Messe auch eine Chance, Netzwerke untereinander zu knüpfen und zu sehen, "welche Gesichter, hinter den Maßnahmen stecken, die die Arge vermittelt". Ein positiver Effekt: Nach der Messepremiere im vergangenen Jahr fragten die Menschen verstärkt und auch gezielter nach Angeboten und Umschulungsprogrammen bei der Arge. Thomas Lenz, Geschäftsführer der Arge Wuppertal, äußert sich auch zu dieser Messe zufrieden: "Ich freue mich, dass wieder so viele Menschen unser Angebot angenommen haben."