Interview: Badegäste zu keinem Zeitpunkt gefährdet
Wuppertal. Peter Keller und Bernd Bever vom Sport- und Bäderamt weisen die Kritik von Verdi im WZ-Interview zurück. Die Gewerkschaft hatte vor gesundheitlichen Gefahren für die Badegäste wegen des Personalabbaus gewarnt.
Herr Keller, die Gewerkschaft Verdi warnt vor möglichen Gesundheitsgefahren in Wuppertals Schwimmbädern. Würden Sie selbst in Wuppertal baden gehen?
Peter Keller: Ich würde in Wuppertal jedes städtische Hallenbad besuchen. Wir haben höchste Qualitätsanforderungen, die wir auch erfüllen. Wir untersuchen das Wasser durch ein zertifiziertes Wasserlabor. Vorgeschrieben ist diese Untersuchung alle zwei Monate, wir machen es alle zwei Wochen. Zusätzlich prüfen wir täglich im Vier-Stunden-Rhythmus und vor dem Badebetrieb die Wasserqualität.
Herr Keller, wie oft kommt es vor, dass das Wasser in einem städtischen Bad verunreinigt ist?
Keller: Die Statistik vom 13. März bis 8. April weist zehn Fälle auf.
Das hört sich bedenklich an. Wie sind die Zahlen einzuordnen?
Keller: Sie liegen absolut im Schnitt. Die Fehlermeldungen laufen elektronisch auf, sobald bestimmte Werte nicht eingehalten werden. Es bestand in keiner Sekunde eine Gesundheitsgefährdung.
Herr Bever, wie fällt der Vergleich mit anderen Städten aus?
Bever: Ergebnisse aus anderen Städten sind nicht bekannt. Da aber unsere Bäder alle auf dem neuesten Stand sind, da sie alle in den vergangenen Jahren saniert wurden, sind wir auf der absolut sicheren Seite. Sollte eine mögliche Gefährdung bestehen, wie vor kurzem bei dem technischen Defekt in der Schwimmoper, öffnen wir das Bad erst, wenn der Fehler eindeutig behoben ist.
Verdi kritisiert die Personalpolitik der Stadt. Worum geht es der Gewerkschaft nach Ihrer Einschätzung?
Keller: Verdi versucht den Bäderbereich als Hebel zu benutzen, um Stelleneinsparungen zurückzuschrauben. Die Bädertechnik ist ein schlechtes Beispiel, da wir zurzeit sechs Bäder mit sechs Technikern betreuen müssen. Zuvor waren es zwölf Bäder mit sechs Technikern. Aufgrund der Reduzierung der Bäder um 50 Prozent ist die Reduzierung um eine Stelle gerechtfertigt. Das wurde auch vom Rat und Personalrat zur Kenntnis genommen.
Sind Kompromisse möglich?
Beyer: Das sehe ich nicht, denn die genannten Zahlen sind eindeutig. Sechs Bäder sind in den vergangenen Jahren weggefallen. Die Personalreduzierung um eine Stelle ist sachlich zu rechtfertigen.
Kann sich die Stadt überhaupt eine längere Diskussion über die Qualität ihrer Bäder leisten?
Keller: Wir stellen uns jeder sachlichen Diskussion, aber nicht unverantwortlichen Äußerungen von Miesmachern und Schlechtrednern. Die Wuppertaler Bäder werden unbegründet in ein schlechtes Licht gerückt und die engagierte Arbeit der Kollegen in den Bädern mit Füßen getreten.