Bündnis "Umfairteilen" fordert Reichensteuer
Samstag bundesweiter Aktionstag: Programm und Unterschriftenlisten auf dem Laurentiusplatz.
Wuppertal. Kürzungen, Schließungen, Schulden und Armut: „Wuppertal braucht zusätzliche finanzielle Unterstützung des Bundes, um seinen Aufgaben gerecht zu werden“, sagt Barbara Hüppe vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, der sich gemeinsam mit anderen Organisationen und Gewerkschaften dem bundesweiten Aktionsbündnis „Umfairteilen“ angeschlossen hat. Das überparteiliche Bündnis setzt sich für den Kampf gegen Steuerbetrug ein und will eine möglichst europaweite „dauerhafte Vermögensteuer und eine einmalige Vermögensabgabe“ eingeführt wissen.
„Die reichsten Deutschen besitzen mehr als ein Drittel des gesamten Vermögens“, sagt Hüppe, „die Hälfte der Bevölkerung hat dagegen nahezu nichts oder unterm Strich nur Schulden — ihr gehört zusammengenommen ein einziges Prozent vom Gesamtvermögen“. Eine Änderung der Steuergesetzgebung sei nötig, um die Reichen stärker an den Kosten von beispielsweise Infrastruktur zu beteiligen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Verteilungsfrage wieder ganz oben auf der politischen Agenda zu verankern und Druck zu machen, dass keine Bundesregierung mehr an einer konsequenten Besteuerung von großen Vermögen herumkommt“: Darin sind sich die Organisationen es „Umfairteilen“-Bündnisses einig. Es müsse Aufgabe der Politik sein, „konkrete Modelle für Vermögensteuer beziehungsweise Vermögensabgabe in Gesetze zu gießen“.
In Wuppertal ruft die Kreisgruppe des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zur Teilnahme am bundesweiten Aktionstag auf: Samstag ab 16 Uhr gibt es auf dem Laurentiusplatz Informationen, Unterschriftenlisten, Gespräche und Musik, unter anderem von den Bands Shagell, Wildfire und Heimatlose Helden. Gastredner ist Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands Berlin. Barbara Hüppe ist vor allem eines wichtig: „Wir möchten alle Wuppertaler auffordern zu kommen und zu zeigen, dass uns ein solidarischer, sozialer Staat wichtig ist.“ kas