Wuppertal "Jugend forscht": Tobias Gerbracht wieder ausgezeichnet

Der Wuppertaler Abiturient (19) erhielt diesmal den höchsten Preis beim Wettbewerb Jugend forscht.

Foto: Stiftung Jugend forscht e. V.

Wuppertal. „Es war fast ein bisschen unwirklich.“ Als Tobias Gerbracht am Sonntag bei der Siegerehrung des Wettbewerbs Jugend forscht in Erlangen nach vorn gerufen wurde, hatte er fast nicht mehr mit einem Preis gerechnet. Doch dann erhielt er die Auszeichnung für interdisziplinäre Forschung — und findet: „Das ist die tollste Würdigung, die ich kriegen konnte.“ Sein Lehrer und Mentor Michael Winkhaus betont: "Das ist die höchste Auszeichnung, die man erreichen kann." Er sei sich sicher gewesen, dass Tobias schwer zu schlagen ist - "sein Projekt ist großartig."

Den Preis erhielt Tobias Gerbracht für eine Methode, Luftverschmutzung, zum Beispiel durch Stickoxide, zu messen. Dazu hat er eine Lampe entwickelt, deren Licht er bündelt, dann mit einem Teleskop über lange Strecken durch die Luft schickt. Anschließend misst er mit Hilfe eines Spektrografs bestimmte Moleküle in der Luft.

Seit drei Jahren arbeitet er an der Idee, hat dafür viele Stunden im Keller des Cronenberger Carl-Fuhlrott-Gymnasiums verbracht, zudem sein Projekt bei Firmen der Region vorgestellt, damit sie ihn unterstützen. Und er hat seine Arbeit mit Forschern der Unis Wuppertal, Heidelberg und Berlin diskutiert. Die hätten seine Ergebnisse als richtig bestätigt, berichtet er. „Ausgesprochen beeindruckend“ nennt auch Peter Wiesen, Professor für atmosphärische Prozesse an der Uni Wuppertal, Tobias Gerbrachts Arbeit. Der hat am Anfang nicht geahnt, wie groß und aktuell das Projekt werden würde. Dankbar ist er seinen Eltern, seinem Lehrer Michael Winkhaus und den Unternehmen, die ihn unterstützt haben.

Der Schüler und Junior Uni-Dozent war schon 2016 Bundessieger bei Jugend forscht, damals im Fachgebiet Arbeitswelt mit einem Projektor für Hologramme. Den hat er in der vergangenen Woche noch einmal in Los Angeles auf einer internationalen Messe für Jungforscher vorgestellt und einen vierten Platz im Bereich „Engeneering mechanics“ gemacht. Jetzt steht erstmal die letzte Abiprüfung in Philosophie an, dann ein paar Praktika (etliche hat er schon absolviert) und dann das Studium Industrial Design.