Jugendtheater: Von Pleite-Piraten und Mathe bei Frau Folter
Die Grundschule Küllenhahn eröffnete mit einer gelungenen Doppel-Aufführung im Rex das Junge Theaterfestival.
Wuppertal. "Wieso bin ich der Bestimmer?" Weil der Oberpirat wesentlich lauter schreien kann als andere. "Außerdem habe ich es einfach beschlossen. Basta!" Aber was Crew-Mitglied Glatzen-Gustav nicht kapiert, ist: Kapitän Augenklappe hasst Wasser.
Mehr noch: Er steht im Verdacht, Angst vor dem nassen Element zu haben. Und dann machen auch noch Geldsorgen dem Freibeuter und seinen Mannen in der Land-Piraten-WG das Leben schwer.
Das Musical "Die Pantoffel-Piraten" war eins von zwei Stücken, mit denen die dritten Klassen der Grundschule Küllenhahn unter Leitung von Gudrun Ditgens gestern das Junge Theaterfestival im Rex-Theater eröffneten.
Zunächst hielt die Schwimmgruppe noch ein musikalisches Plädoyer für Sport ("Sport ist super" und "Jeden Tag in den Pool ist cool"), ehe die Parallelklasse die Pantoffelpiraten in See stechen ließ.
So unterschiedlich beide Inszenierungen waren - in der ersten Aufführung wurde dem Publikum aus Geschwistern, Großeltern und Eltern ein ganz typischer Tag mit Englischlehrerin Mrs. Hubert, Mathe-Paukerin Frau Folter und Fußball spielen nach Schulschluss präsentiert, anschließend ging es um Geldsorgen und wie man ihnen effektiv begegnet - so gab es doch einige Gemeinsamkeiten.
Zunächst einmal war es für die Zuschauer ganz offensichtlich ein großes Vergnügen, den locker-leichten Ideen, die auf der großen Bühne des Rex-Theaters gezeigt wurden, zu folgen.
Jedwede Gesangseinlage und vor allem der Jazztanz zu Queens scheinbar unverwüstlichem "We are the Champions" im ersten Stück wurden geradezu frenetisch bejubelt. Auch im Piraten-Singspiel gab es viele Szenen, die Gefallen fanden, was durch entsprechenden Beifall dokumentiert wurde.
Einerseits waren es die netten Namen von Frau Fischkopp (Nachbarin) bis zu Pirat Klumpen-Klaus, die ihre Lacher fanden, andererseits die durchaus frechen Texte, die die stilecht kostümierten Piraten vortrugen.
Zwar gehörten zu beiden Aufführungen versungene Noten, kleine Versprecher und ein gegenseitiges sich Anstubsen nach dem Motto "Hey, Du bist dran!" Doch das störte im Publikum niemanden.
Bemerkenswert war vor allem, wie offensichtlich bei allen Kindern die Freude am Spielen war und mit welcher Lust und Selbstsicherheit sie sich kleinen Patzern zum Trotz durch die Stücke gearbeitet haben.
Das war cool, das machte Spaß - und damit ist der Auftakt des einwöchigen Festivals absolut gelungen.