Jugendverkehrsschule: Rad-Rennen zu Übungszwecken
Ferienprogramm auf dem Übungsplatz in Vohwinkel.
Vohwinkel. Auf den Straßen in Vohwinkel findet ein gnadenloses Rennen statt — drei Fahrräder jagen durch Einbahnstraßen, über Zebrastreifen und Kreisverkehre. In den Kurven wird scharf gebremst und dann wieder beschleunigt. Die drei jungen Fahrer treten kräftig in die Pedalen. Doch plötzlich springt die Ampel um auf rot. Die beiden ersten Fahrräder schaffen es noch über die Kreuzung. Lisa aber muss stehen bleiben, denn: bei aller Dramatik, gesittet geht es zu in der Jugendverkehrsschule West an der Ehrenhainstraße.
„Ich war schon mal mit meiner Klasse hier“, sagt die neunjährige Lisa, die zusammen mit ihrem Bruder Florian (11) und Freund Benni (10) das Ferienprogramm auf dem Verkehrsübungsplatz nutzen. Hauptsächlich zum Spaß sind sie hier, doch gelernt haben sie auch schon einiges: „Wenn man abbiegt, muss man ein Handzeichen machen“, weiß jetzt auch Benni.
Im Kreisverkehr kommt er aber doch noch einmal kurz durcheinander und zeigt nach links, während er sich einfädelt. Dafür ist Oberkommissar Holger Brunner aber sofort zur Stelle und hilft. „Die Kinder sollen hier nach den Regeln an den Straßenverkehr herangeführt werden“, sagt er. Natürlich steht auch für ihn in den Ferien der Spaß im Vordergrund, grobe Vergehen lässt er aber nicht durchgehen.
Und so gibt Benni auch leicht beschämt zu, dass er soeben eine rote Ampel überfahren habe: „Aus Versehen.“ Doch gerade er muss sich an die Regeln halten — schließlich ist er mit seinem eigenen Fahrrad gekommen, auf dem in großen Lettern „Polizei“ steht.
Doch ist der eigentliche Sinn der Jugendverkehrsschule, sein Fahrrad kontrollieren zu lernen: „Mit dem eigenen Fahrrad lernt man am besten.“ Die Straßen sind fast so breit wie im echten Verkehr. „Damit die Kinder einen reellen Eindruck bekommen“, so Brunner. Daneben werden Verkehrsregeln und Schilder erklärt. Ein Lieblingsschild hat Lisa schon: „Das Vorfahrtsschild“ — denn dann kann man wieder so richtig in die Pedale treten.