Junior Uni: „Das Beste ist das Selbermachen“

Forscherfest lockte mehr als 3000 Besucher an. In der mobilen Redaktion der WZ arbeiteten Kinder an einer Campuszeitung mit.

Wuppertal. Großer Andrang beim Sommerfest der Junior Uni: Mehr als 3000 Kinder und Erwachsene kamen am Samstag zum Loh, um in das Seminarangebot der Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche hineinzuschnuppern und bei den vielen Mitmachangeboten Neues auszuprobieren. Die Junior Uni hatte das Fest in ihr buntes Gebäude verlegt und damit das schlechte Wetter ausgesperrt. Große und kleine Besucher zogen über drei Etagen von einem Seminarraum zum anderen.

Foto: Anna Schwartz

„Was ist denn hier drin?“, lautete immer wieder die neugierige Frage. Viele Kinder, Eltern und Großeltern, die zum ersten Mal im Haus waren, staunten über die hellen Räume und die Einrichtung mit allen notwendigen Geräten für Experimente. „Schön hier!“, stellte eine Mutter fest. In einem Raum zeigten zum Beispiel die Dozenten Gabi und Franka Ruhnau, wie man durch Mischen von Wasserfarben bestimmte Farbtöne erzielt. Die Kinder experimentierten, um knalliges Pink oder moosiges Grün zu erreichen. „Das ist wie Mathematik mit Farben“, hat Pia (10) erkannt: „Rot plus Blau ergibt Lila.“ An anderer Stelle konnten die kleinen Besucher Duft und Glitzer zu einer Seifenmasse geben, die dann in Herz-, Blumen- oder Delfinform aushärtete.

Eine Attraktion war auch die mobile Redaktion der WZ, in der die Kinder die Produktion einer Campuszeitung für das Sommerfest live beobachten und dazu beitragen konnten. Besonders viel Zulauf hatte die Lego-Robotik — der Raum war stets voller Kinder und faszinierter Erwachsener. Hier bauten Jungen und Mädchen aus Lego und weiteren Bestandteilen bewegliche und steuerbare Maschinen und Fahrzeuge. Am Computer konnten sie dazu aus einfachen bunten Modulen Steuer-Programme zusammenfügen.

„Das Zeichen heißt ,vorwärts’, das heißt ,rückwärts’, das hier heißt ,Stopp’“, erklärte Alexander (9), der das Prinzip auch seinem Freund Jonas (9) gezeigt hatte. Ihr fahrendes Rennauto hielt auch brav vor einer Legowand. „Fünf Sekunden hat man Zeit, das Hindernis wegzunehmen“, sagte Jonas. Sonst fuhr das Auto rückwärts weiter. „So lernen Kinder spielerisch die Logik des Programmierens kennen“, erläuterte Thorsten Balgar von der Junior Uni das Konzept.

Die entsprechenden „We do-Kurse“ und „Mind Storms-Kurse“ seien stets schnell ausgebucht. Matti und Mikko (beide 7) hat das Mikroskopieren am besten gefallen. Unter anderem haben sie eine Hornisse in der Vergrößerung betrachtet. „Die war echt groß“, sagte Matti. Sein Freund Mikko fand sogar: „Fast wie ein Monster!“ Carolina (8) hat aus Holz und mit einer Heißklebepistole ein Wasserrad gebaut: „Das war toll, weil ich das noch nie gemacht habe.“

Auf dem Außengelände hat sie zudem Graffitibilder auf eine Leinwand gesprüht: ein Smiley, ein Herz und „ein paar unerkennbare Zeichen“. Das Beste daran? „Dass man selber was ausprobieren kann“. Ihre Mutter lobte, dass überall Dozenten dabei stehen. Eltern bräuchten nur entspannt zuzusehen, während ihre Kinder die Angebote ausprobierten.

Zwischen den Familien waren auch einzelne erwachsene Besucher unter den Besuchern — Unterstützer der Junior Uni und Politiker. Prominentester Gast war Christina Rau, die Frau des verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten. Glücklich über das erfolgreiche Fest zieht Junior Uni-Geschäftsführerin Ina Krumsiek Bilanz: „Es ist für uns immer wieder überwältigend und ermutigend, wie viel Zuspruch wir für unser Angebot erhalten.“