Zeitschrift JVA Vohwinkel meldet sich mit „Hausalarm“ zurück

Nach einer längeren Pause gibt es wieder ein Gefangenen-Magazin am Simonshöfchen.

Es ist 64 Seiten stark und könnte in seiner professionellen Aufmachung auch in jeder Bahnhofsbuchhandlung stehen: das Gefangenen-Magazin der JVA in Vohwinkel, genannt Simonshöfchen. Nach einer längeren Pause gibt es nun wieder eine eigene Zeitschrift, die von Gefangenen produziert wird — soeben erschien die zweite Ausgabe.

Die Vorgänger-Zeitschrift „...mit Sicherheit“ war von einem Ehrenamtler der Evangelischen Bergischen Gefängnisgemeinde betreut worden. „Als der in Rente ging, ruhte das Projekt“, erklärt JVA-Leiter Heinz-Werner Haucke. Jetzt haben unter anderem die Seelsorger der JVA die Betreuung übernommen. Erstellt wird das Magazin jedoch von einer Redaktion aus Häftlingen. Sieben Namen nennt das Impressum.

Das Din A4-Heft enthält auf hochwertigem Papier vielfältige lesenswerte Inhalte: Da gibt es nützliche Tipps für Gefangene zu Anträgen und Anwälten, Telefonate und Taschengeld — die auch Lesern außerhalb der JVA Details über das Leben hinter Gittern verraten. Weitere Inhalte sind ein typischer Tagesablauf in der JVA, Erfahrungsberichte, zum Beispiel wie ein Häftling die Ankunft in der Haft erlebt. Da gibt es ein Interview mit dem Sozialarbeiter über seine Arbeit, eine Rezension des Buches von Ex-Karstadt-Manager Thomas Middelhoff über den Justizvollzug und kritische Berichte zum Beispiel über die Preise im JVA-Supermarkt. Gefangene und Angehörige geben der JVA Noten, es gibt einen Kalender zum Herausnehmen und sogar Rezepte: für selbst gemachten Joghurt oder Schoko-Cornflakes.

Interessierte können „Hausalarm“ auch abonnieren und müssen dafür an die JVA Wuppertal Vohwinkel, Redaktion Hausalarm, Simonshöfchen 26, 42327 Wuppertal schreiben. Das Abo für zwei bis drei Ausgaben pro Jahr ist kostenlos. Spenden an die Ev. Bergische Gefängnis-Gemeinde und den Katholischen Gefängnisverein für das Bergische Land, unter Stichwort „Hausalarm“ sind aber willkommen.