Kammerkonzert im Zeichen des Musiktrios

Die drei Musiker beeindruckten mit Spielwitz und großer Homogenität.

Foto: S. Fries

Das zweite städtische Kammer-konzert stand ganz im Zeichen der Gattung des Musiktrios mit der Besetzung für Klarinette, Bratsche und Klavier. Viele Tonkünstler schrieben und schreiben für diese Instrumentenkombination, die seit ihrem Erstlingswerk einen populären Status angenommen hat. So wunderte es nicht, dass der Mendelssohn Saal der Stadthalle sehr gut besucht war.

Vier Trios unterschiedlicher Epochen wurden vorgestellt. Mozarts „Kegelstatt-Trio“ in C-Dur (KV 498) aus dem Jahr 1786 war der Startschuss für die Besetzung Klarinette, Bratsche und Klavier. Aparte Melodien und edle Klangmischungen zeichnen das Stück aus. Das finale Rondothema hat er auf die Klarinette maßgeschneidert. Die von Robert Schumanns 1853 verfassten „Märchenerzählun-gen“ (op. 132) kamen bei seinem Verleger so gut an, dass er sie bereits vier Monate später veröffentlichte. Der Komponist war stolz darüber. Dieses, sein vorletztes kammermusikalisches Opus, schildert romantisch vier märchenartige Atmosphären: feenartige Züge, polternde Riesen, zarte Lyrik, gleich einem Ritterhelden heroischkraftvoll. Das Trio mit seinen nahtlos ineinander übergehenden vier Sätzen komponierte 1938 der Niederländer Leo Smit fünf Jahre vor seiner Ermordung im Konzentrationslager Sobibor. Das Werk wirkt rhapsodisch mit einer pastoralen Ruhe am Anfang, ist rhythmisch und figurativ differenziert, endet mit einem Rondo. Einhergehend mit einnehmender Harmonik sind die fünf Sätze rhythmisch vielschichtig, gespickt mit einer großen Portion Witz.

Soloklarinettist Bernhard Mitmesser, Vorspieler der Bratschengruppe Momchil Terziyski vom Sinfonieorchester Wuppertal, sowie Florence Millet, Klavierprofessorin an der Wuppertaler Musikhochschule, verstanden es ausgezeichnet, diese vier Werke verständlich und spannend aufzuführen. Hohe Virtuosität paarte sich mit einem schönen Nachzeichnen von musikalischen Linien. Ein mitatmendes und aufmerksames Klavierspiel ging Hand in Hand mit nuancierten Bratschentönen und ungemein beweglichen Klarinettenklängen. Mit Spielwitz und großer Homogenität beeindruckten die drei Musiker.

“ Das nächste städtische Kammerkonzert mit dem Titel „Schlagartig Artig“ findet am 19. März um 20 Uhr in der Stadthalle statt.