Wuppertal „Kapellchen“ nimmt jetzt auch Notfallpatienten auf
Elberfeld. · Krankenhaus St. Josef stellte den Neubau am Samstag vor.
Das Krankenhaus St. Josef – im Volksmund auch als „Kapellchen“ bekannt – erweitert sein Leistungsangebot und stockt seine Bettenzahl deutlich auf. Hintergrund ist die Fertigstellung eines sogenannten Akuthauses, das eine Notfallambulanz und ein Haus mit 56 Betten auf drei Etagen, eine neue Intensivstation und eine Rettungswageneinfahrt bietet. Der Neubau soll Anfang August in den Regelbetrieb gehen. Am Samstag wurde das Akuthaus schon einmal der Öffentlichkeit vorgestellt: Im Rahmen eines Tags der offenen Tür konnten sich Besucher das neue Gebäude anschauen. „Wir wollten der Bevölkerung zeigen, was wir hier gemacht haben“, sagte Geschäftsführer Michael Dohmann.
Der Starkregen im Mai
hat den Bau verzögert
Das „Kapellchen“ ist ein katholisches Krankenhaus und bildet mit dem Petrus-Krankenhaus sowie weiteren Hospitälern und Einrichtungen den Klinikverbund St. Antonius und St. Josef. Mehr als 15 Millionen Euro wurden für den Bau des Akuthauses investiert, durch den Starkregen von Ende Mai 2018 war es bei den Bauarbeiten allerdings zu Verzögerungen gekommen, weil der Rohbau überflutet wurde. „Dadurch hat sich die Fertigstellung um ein halbes bis Dreivierteljahr verzögert“, bedauerte Dohmann. Ganz zu Ende sind die Arbeiten überdies auch noch nicht. Nun sollen noch die Grünflächen erneuert und auch das Kneipp-Becken im Außenbereich neu gebaut werden. Zudem soll auf dem Akuthaus eine Dachterrasse entstehen.
Hintergrund für die beachtlichen Investitionen am Standort ist die Tatsache, dass St. Josef vor 20 Jahren aufgrund seiner Spezialisierung zum Fachkrankenhaus für Erkrankungen des Bewegungsapparates die Aufnahme von Notfallpatienten eingestellt hatte. Da der Gesetzgeber jedoch Krankenhäuser bestrafe, die keine Notfallambulanz habe, sah man sich zum Handeln gezwungen, erzählte der Geschäftsführer. Immerhin habe das Krankenhaus als Ausgleichszahlung für die fehlende Notfallambulanz 800 000 Euro pro Jahr leisten müssen. Zudem stelle man sich mit der neuen Notfallambulanz und dem Akuthaus noch stärker der Konkurrenz mit den anderen Krankenhäusern in Wuppertal. Man biete jetzt ein „umfassendes Spektrum“ an Krankenhausleistungen und liege zudem nahe an der Innenstadt, betonte Dohmann.
Durch den Neubau wird nun auch das medizinische Angebot in dem Krankenhaus erweitert und Fachabteilungen wie Gastroenterologie, Pneumologie, Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie angesiedelt. Die Zahl der Betten steigt auf etwa 250, die der Mitarbeiter in den Bereichen Ärzte, Pflege und Verwaltung auf ebenfalls rund 250. „Wir freuen uns, dass unser Krankenhaus jetzt noch moderner wird“, sagte der Geschäftsführer. Das Krankenhaus könne damit seinem Leitwort „Der Mensch in guten Händen“ noch umfassender gerecht werden. Für Privatpatienten stehen zudem großzügig ausgestattete Zimmer zur Verfügung, die unter anderem über einen Pay-TV-Anschluss, WLAN-Internetzugang oder Duschen mit besonderem Lichtsystem verfügen.