Kiesbergtunnel: Sperrung soll kurz gehalten werden
Wuppertal. Diesen Termin müssen sich viele Wuppertaler Autofahrer dick im Kalender anstreichen: Ab dem 26. Februar wird der Kiesbergtunnel für voraussichtlich fünf Monate in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.
Diesen Termin gab gestern Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer des Landesbetriebs Straßen.NRW, zum Auftakt einer Podiumsdiskussion in der Industrie- und Handelskammer bekannt.
Pudenz und seine 5 8000 Mitarbeiter von Straßen.NRW haben im vergangenen Jahr Spuren hinterlassen — auch im Nervenkostüm der Autofahrer, denn die Arbeiten für den Lärmschutz an der A 46 oder Reparaturen der Fahrbahn der L 419/Parkstraße fallen mit der Vollsperrung der B 7 rund um den Döppersberg zusammen. „Wuppertal — Hauptstadt der Baustellen?“ Diese Überschrift hatte die IHK deshalb für ihre gut besuchte Podiumsdiskussion gewählt. Jürgen Gadder, Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses, stellte deshalb als Einleitung die Frage, die sich viele Wuppertaler stellen: „Muss man nicht mehr miteinander reden?“
Winfried Pudenz widersprach ihm in diesem Punkt. „Es gibt keinen Oberbürgermeister im Land, mit dem ich mich so oft verständige, wie mit Peter Jung“, sagte Pudenz. Auch Peter Jung vermied einen Kollisionskurs mit der Landesbehörde, zeigte im Gegenteil viel Verständnis für die angekündigte Sanierung des Kiesbergtunnels. „Die Betriebserlaubnis ist abgelaufen, niemand kann für den Tunnel länger die Verantwortung übernehmen“, sagte Jung. Positiv sei, dass die Bauzeit in die Osterferien und Sommerferien falle.
Der SPD-Landtagsabgeordnete Dietmar Bell deutete an, dass an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr gearbeitet werde, um die Sperrung möglichst kurz zu halten. Nach der Sanierung müsse sich Wuppertal dafür stark- machen, den Kiesbergtunnel auf Dauer zu erhalten. Bei einem Umbau gehe es aber nicht wie in diesem Jahr um eine Summe von drei Millionen Euro, sondern um 30 Millionen Euro.
„Ich habe den Eindruck, dass nicht immer mit offenen Karten gespielt wurde“, sagte Villa-Media-Geschäftsführer Jörg Heynkes, der an den Zeitpunkt der Entscheidung zur Vollsperrung der B 7 erinnerte. „Waren die gesamten Baustellen vom Lärmschutz an der A 46, bis zur Parkstraße und dem Kiesbergtunnel damals bekannt?“ Auch der IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge bleibt skeptisch. Die Empfehlung der IHK für eine Vollsperrung habe auf der Vorgabe des Gutachters beruht, dass es auf den innerstädtischen Umleitungsstrecken keine Beeinträchtigungen geben werde.