Gesellschaft Kinder-Lebens-Lauf mit Station in Wuppertal

Die Fackel wanderte vom Laurentiusplatz ins Kinder- und Jugendhospiz Burgholz und kommt am Dienstag nach Köln.

Der Kinder-Lebens-Lauf machte auf seinem Weg durch ganz Deutschland jetzt Station in Wuppertal.

Der Kinder-Lebens-Lauf machte auf seinem Weg durch ganz Deutschland jetzt Station in Wuppertal.

Foto: Florian Schmidt

Mitten auf dem Laurentiusplatz gab es ein Ereignis von bundesweiter Bedeutung: Die Übergabe der Engelsfackel als Leuchte der Solidarität und der Menschlichkeit, die seit dem Start des Kinder-Lebens-Laufes am 18. April unter dem Brandenburger Tor in Berlin bis zum 13. Oktober, dem Welt-Hospiz-Tag, am Zielort Europapark Rust rund 7000 Kilometer durch sämtliche Bundesländer zurücklegt.

Der Laurentiusplatz war eine Zwischenstation zwischen Mettmann und Wuppertal , an der der 16 Jahre alte Rollstuhlfahrer Niklas aus Haan die Metall-Leuchte an die kleine Derya (7), die gleichfalls im Rollstuhl sitzt, übergab. Von dort wird das Symbol des Kinder-Lebens-Laufes ins Kinderhospiz Burgholz transportiert und dann am Dienstag von den „Red Knights“, einem sozial gesinnten Motorradclub, nach Köln gebracht, wo sie in der dortigen Linda-Apotheke erwartet wird. Prasselnder Beifall brandete auf, als Niklas, begleitet von einer Schar von Helferinnen und Helfern, auf den Laurentiusplatz rollte und die Fackel aus dem vorübergehenden Besitz des Franziskus-Hospizes Hochdahl und dem Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in Mettmann an Derya übergab. Gern stellte sich die fröhliche Schar vor dem Portal der Basilika auf, damit der „historische Moment“ im Bild festgehalten werden konnte.

Wuppertal ist übrigens ein festes Etappenziel des bundesweiten Kinder-Lebens-Laufes, der alle zwei Jahre stattfindet. Auch diesmal unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender, der Gattin des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier, die in ihrem Grußwort darauf hinwies, dass es in der Verantwortung der Gesellschaft liege, sich auch um die Schwächsten, wie die Menschen mit Behinderung, zu kümmern. „Diese ohnehin schon vom Leben geforderten Familien dürfen nicht ausgegrenzt werden“, fordert Elke Büdenbender.

Eingeladen zur kleinen Feier mit Kinderschminken, Kuchen, Plätzchen, Saft und Wasser vor der St. Laurentius-Basilika hatte der Caritas-Verband Wuppertal/Solingen zusammen mit dem Bergischen Kinderhospiz Burgholz und der Sternenkinderambulanz Bethanien. Ziel des Laufs „Inklusion in Aktion“ durch alle Teile Deutschlands ist es, auf die Hospiz-Arbeit aufmerksam zu machen. Susanne Bossy vom Caritas-Verband Wuppertal/Solingen stellt dabei mit Stolz fest: „Hier in Wuppertal haben wir eine blühende Hospiz-Landschaft“ und verweist neben dem Kinderhospiz auch auf die 2007 ins Leben gerufenen Ambulanten Hospizdienste, die derzeit im Bergischen Land 56 Familien zu Hause betreuen, wobei deren Leiter Burkhard Uhlig-Preuß erklärt: „Wir möchten, dass die betroffenen Familien mit ihren Kindern so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung leben können.“

Der Bedarf für persönliche Begleitung ist groß

Dazu begleiten freiwillige, speziell ausgebildete ehrenamtliche Helfer die Trauer bei den Familien der Sternenkinder, die vor, während und unmittelbar nach der Geburt verstorben sind. Außerdem gibt es das Bergische Familien-Trauer-Zentrum, die Familien und Einzelpersonen helfen, einen schweren menschlichen Verlust zu verkraften. „Der Bedarf für solche einfühlsame, persönliche Begleitung ist groß, aber da gibt es zum Glück viele Menschen, die sowohl im Kinder-, als auch im Erwachsenenbereich ehrenamtlich auch vor Ort helfen,“ weiß Burkhard Uhlig-Preuß, der zusammen mit Kerstin Wülfing, der Leiterin des Kinderhospizes Burgholz, mit Lena Schmitz und Christof Humburg vom Caritasverband für das Familientrauerzentrum verantwortlich ist und erlebt hat, dass auch die Trauerbegleitung die Helfer oft an die Grenzen seelischer Belastbarkeit führt. Ein Engagement, das bei Elke Büdenbender großen Anklang findet: „Ich freue mich, auch in diesem Jahr wieder an Ihrer Seite zu stehen und Ihre Bemühungen sowie die des Bundesverbandes Kinderhospiz zu stärken.“