Kindertheater: Freundschaft und viel Fantasie

Das Kinder- und Jugendtheater zeigt Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ in einer ambitionierten Inszenierung.

Wuppertal. Das Kinder- und Jugendtheater bringt nach dem großen Erfolg mit „Momo“ im vergangenen Jahr nun einen weiteren Kinderbuchklassiker auf die Bühne: Am Samstag, 3. November, hat Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ Premiere. 44 Vorstellungen stehen bis Ende Januar auf dem Programm. Einige davon sind bereits ausverkauft — wer in größeren Gruppen das Stück sehen möchte, sollte sich also mit dem Kartenkauf sputen.

„Dies ist ein Stück, das uns sehr herausfordert“, sagt Bühnenbildner Laurentiu Tuturuga über Astrid Lindgrens berühmtes Stück, das nach Romeo-und-Julia-Motiven von der Freundschaft Ronjas mit Birk handelt, Sohn des Anführers einer konkurrierenden Räuberbande. Viele Darsteller müssen in der Inszenierung mit meist mehreren exotischen Kostümen eingekleidet werden. Außerdem muss eine Burg auf der Bühne entstehen, die nicht nur durch einen Blitz zerteilt werden kann, sondern auch ins Auto passt, um zu anderen Aufführungsorten zu fahren. Tuturuga wählt ein eher abstraktes Bühnenbild, das der Fantasie freien Lauf lässt.

Umso detailreicher sind jedoch die Kostüme, die Angela Dausend in mühevoller Kleinarbeit geschneidert hat. Die Rumpelwichte etwa tragen Fell-Überwürfe, in denen künstliche Blätter, Tannenzapfen und Korken festgemacht sind. In den Gewändern stecken bei dem personenreichen Stück viele bekannte Mimen — Uwe Weinreich etwa spielt den Glatzen-Per, der im Theaterstück die Handlung erzählt und den die Regisseurin Beate Rüter mitten zwischen den Zuschauern auf einer Schaukel platziert hat.

Die beiden Elternpaare werden von Anikó Eliás, Marie Speckmann, Tobias Uhl und Dino Capozza dargestellt. Elvin Karakurt, die schon als Momo überzeugte, gibt nun in die Ronja Räubertochter. „Eine Rolle, die zu mir passt“, findet sie. Den Wunsch nach Freiheit könne sie ebenso nachfühlen wie manchen Streit zwischen Ronja und ihrem Vater. Leon Sönnecken als Birk hingegen ist erstmals in einer großen Produktion dabei. Er stellte sein Können bisher beim Jugendclubs „Lampenfieber“ unter Beweis. Nun darf er sich in einer Inszenierung beweisen, bei der das Theater auf und hinter der Bühne keinen Aufwand scheut.