Abriss Kirche am Bremkamp ist abgerissen worden
Vohwinkel. · Das Gemeindezentrum wurde zusammen mit dem angrenzenden Gotteshaus zuerst in Trümmer gelegt. Am Mittwoch fiel dann auch der Kirchturm.
Das Gemeindezentrum wurde zusammen mit dem angrenzenden Gotteshaus zuerst in Trümmer gelegt. Am Mittwoch fiel dann auch der Kirchturm. Die Abbruchbagger haben am Bremkamp ganze Arbeit geleistet. Das Areal der Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel besteht nur noch aus Bauschutt. Beschlossen wurde der Abriss bereits vor mehreren Jahren, die Gebäude standen länger leer. Trotzdem war es für Gemeindemitglieder und Anwohner ein schwerer Abschied.
„Es sind viele Tränen geflossen“, erzählt Doris Ponge, die am Bremkamp aufgewachsen ist. „Ich habe den Bau der Kirche 1958 miterlebt und verbinde damit viele persönliche Erinnerungen“, berichtet die 90-Jährige. Auch das 1985 errichtete Gemeindezentrum sei für die Siedlung ein wichtiger Ort der Begegnung gewesen. „Es war sehr schmerzhaft zu sehen, wie all das jetzt abgerissen wurde“, so Ponge. Die Entscheidung hatte die Gemeinde aus finanziellen Gründen getroffen. Hauptproblem ist ein Rückgang der Gemeindemitglieder und damit ein Sinken der Einnahmen aus Kirchensteuern. Innerhalb der letzten 13 Jahre sank die Zahl von 9600 auf 7500 Mitglieder. Deshalb musste bereits die Kirche an der Goerdelerstraße weichen. „An solchen Einschnitten führt leider kein Weg vorbei“, sagt Presbyteriumsvorsitzender Armin Lange.
Ähnlich wie an der Goerdelerstraße will die Gemeinde die Fläche am Bremkamp für Wohnbebauung vermarkten. Ob zusammen mit einem Investor oder in Eigenregie ist noch unklar. Mit dem Abriss der schadstoffbelasteten Immobilien soll es leichter werden, Käufer für das Grundstück zu finden. „Wir wollen damit auch sichtbar Klarheit schaffen“, sagt Armin Lange.
Ein weiterer Leerstand von Kirche und Gemeindezentrum sei den Menschen am Bremkamp schwer zu vermitteln gewesen. Außerdem gebe es dadurch die Gefahr von Vandalismus. Daher finanziert die Gemeinde die Abbrucharbeiten selbst. Der Abtransport des Schutts soll jetzt noch zwei bis drei Wochen dauern.
Um den Gläubigen einen angemessenen Abschied von der Kirche zu ermöglichen, gab eine letzte Begehung. Auch dabei war die Stimmung emotional. „Das tut schon weh“, sagt Baukirchmeister Thomas Melchior. Er hat in der Kirche geheiratet und seine Kinder wurden dort getauft. Bereits seit 2009 fanden in der Kirche keine Gottesdienste mehr statt. Die Arbeit wurde über mehrere Jahre ins benachbarte Gemeindezentrum verlagert. Dass es hier überhaupt weitergehen konnte, lag am Förderverein. Dieser hatte mit Spendenaktionen und Veranstaltungen zum Erhalt des Gebäudes beigetragen. Am Ende war die finanzielle Belastung für die Mitglieder aber nicht zu stemmen.