Wuppertal Kleingartenanlage „In den Stöcken“ putzt sich heraus

Am Mittwoch war die Jury des Landeswettbewerbs „Kleingartenanlagen in NRW 2017“ zu Gast und machte sich ein Bild von der Siedlung.

Foto: Stefan Fries

Südstadt. Bei hiesigen Wettbewerben der Kleingartenanlagen landete die in der Elberfelder Südstadt beheimatete „In den Stöcken“ meist auf vorderen Plätzen. Nun hat der Verein mit seinen 104 Gärten erstmals den Spaten beim Landeswettbewerb „Kleingartenanlagen in Nordrhein-Westfalen 2017“ in den „Ring geworfen“ und strebt auch da eine vordere Platzierung an.

Eine hochkarätige Kommission unter der Leitung von Professor Martina Oldengott war deshalb am Mittwochnachmittag nicht nur im Vereinshaus, sondern auch auf der Anlage zu Gast, um einen Vergleich zu den anderen elf Mitbewerbern aus Westfalen und dem Rheinland zu ziehen.

Mit rund einstündiger Verspätung traf der Bus mit den zehn Juroren ein, war doch wegen der Sperrung der Küllenhahner Straße ein riesiger Umweg erforderlich, bis man im Dürrweg in den Weg zur Anlage einbiegen konnte. Da aus Zeitgründen gleichzeitig eine Video-Präsentation lief, wurde das servierte Mittagsmahl zu einem Arbeitsessen, bei dem die Wertungsrichter die von einer Drohne aufgenommenen Luftbilder von „In den Stöcken“ betrachten konnten. Zur visuellen Einstimmung gehörte auch ein von Wolfgang Hanstein und Raymund Gringard liebevoll gemachter Film über die Anlage im Verlauf der Jahreszeiten, bereichert nicht nur durch prächtige Landschaftsbilder, sondern auch Aufnahmen von der Arbeit der Hobby-Gärtner. Die besteht weniger darin, den Rasen auf der gepachteten Scholle mit der Nagelschere zu trimmen, sondern im Tier- und Naturschutz tätig zu sein.

„Wir legen Totholzhecken und Vogelschutzbereiche an, hatten aber auch damit zu tun, die Folgen von diversen Starkregengüssen zu beseitigen“, verriet In-den-Stöcken-Vorstandsmitglied Gerd Endrajautzki, nachdem der 2. Vorsitzende Holger Lindemann die Kommission begrüßt hatte. Und auch Fritz Ortmeier, der Vorsitzende des Kreisverbandes der Kleingärtner, richtete einige Worte an die Juroren und die Gäste wie Annette Berendes, die Ressortleiterin von „Grünflächen und Forsten.“

Ortmeier betonte gerade die Naturschutzarbeit der Kleingärtner, und wer sich rund ums Vereinshaus umsah, der entdeckte auch einen Hinweis, dass der Gebrauch der „Chemiekeule“ nicht nur „In den Stöcken“ streng geahndet wird. „Wir sind weder Giftspritzer noch Gartenzwerge“, so Ortmeier und wies auch auf das soziale Engagement der hiesigen Kleingärtner hin. Aktionen für das Kinder-Hospiz zeugen ebenso davon wie die Tatsache, dass „In den Stöcken“ „Laubenpieper“ aus neun Nationen Obst und Gemüse ziehen und auch im eigenen Kochtopf verwerten. „Da ziehen schon mal fremdartige Gerüche durch die Siedlung“, berichtete Holger Lindemann schmunzelnd, und davon, dass man natürlich oft eingeladen würde, um von den exotischen Gerichten aus heimischem Anbau zu kosten.

„Früher wurden die Kleingärten von den Kindern und Enkeln weiter geführt, heute gibt es auch Neubürger aus anderen Nationen, die sich für die Gärten interessieren“, wusste Bezirksbürgermeister Jürgen Vitenius, während Annette Berendes die Anwesenden mit vielen statistischen Daten vertraut machte und erklärte, dass im grünen Wuppertal auf jeden Einwohner zirka 10,9 Quadratmeter Gartenfläche kämen.

Beim Rundgang sah die Jury dann, dass es nicht nur Amsel-, Schwalben- und Meisenwege gibt, sondern die gefiederten Freunde auch prächtige Nistmöglichkeiten finden, dass Bienen gehalten werden und unter anderem auch ein Hochbeet gedeiht mit einem „Kräutergarten mit Wuppertaler Erde“.

„Drei Tage sind die Juroren unterwegs, um die schönste Gartenanlage in NRW zu küren. „In den Stöcken“ hat sich sicher von seiner besten Seite präsentiert.