Klinikum hilft kranken Kindern aus Russland

Helios-Klinikum und Paul-Nikolai-Ehlers-Stiftung schließen Vertrag für Therapie.

Foto: Tobe Kestin

Barmen. Beste Freunde sind oft Kinder. „Kindern ist egal, ob Du weiß, schwarz, rot oder grün bist“, sagt Professor Alexander Ehlers. Deswegen rief der Vorsitzende der Paul-Nikolai-Ehlers-Stiftung ein Leuchtturmprojekt mit dem Helios-Klinikum ins Leben: Schwer kranke Kinder aus Russland sollen in Wuppertal geheilt werden. Die Kosten hierfür übernehmen Stiftung und Klinikum.

Das Projekt ist für Initiator Ehlers ein Nach-Hause-Kommen. Der heutige Münchner ist in Wuppertal großgeworden, das heutige Helios-Klinikum ist für ihn zweite Heimat. Sein Vater Paul Nikolai Ehlers war dort von 1962 bis 1985 Direktor der Chirurgischen Klinik. „Wenn Papa gearbeitet hat, spielte ich im Park, mit einem Pfleger habe ich das Aquarium des Krankenhauses gepflegt.“ Er kennt jede Ecke des Hauses, das Projekt mit der Klinik sei daher nur konsequent.

Neben den persönlichen Verbindungen spreche die medizinische Kompetenz für das Helios-Klinikum. Ehlers: „Das Krankenhaus verfügt über eine gute Kinder- und Jugendklinik, die auf das sehr breite Spektrum des Hauses zurückgreifen kann.“

Nach der Vertragsunterzeichnung beginnt nun die Auswahl der jungen Patienten. Ausschlaggebend sei, dass den Kindern in Russland nicht geholfen werden kann — entweder weil die medizinische Kompetenz fehlt, oder die Behandlung von den russischen Krankenkassen nicht gezahlt wird. Nach dem Auswahlverfahren über ein vertrauenswürdiges Partnerkrankenhaus in Moskau kommen das Kind und eine Begleitperson nach Wuppertal. Professor Ehlers rechnet damit, dass noch in diesem Jahr ein bis vier Kinder hier behandelt werden können.

Auf bestimmte Krankheitsbilder möchten sich die Partner nicht festlegen: Ein größeres Thema könnte die Krebserkrankung von Kindern sein, aber auch plastische Operationen können möglich sein. Ebenso Behandlungen in den Feldern Herz-Kreislauf und Urologie seien denkbar. Am Ende entscheide ein Gremium für jeden Einzelfall, ob die Therapie in Wuppertal oder an anderen Projekt-Krankenhäusern in Heidelberg oder München sinnvoll sei. Denn die weite Reise sei trotz des ihn begleitenden Angehörigen belastend für das Kind.