Wuppertal Königshöher Weg: Stadt fällt 50 Ulmen
Auch an weiteren Stellen in Wuppertal werden schadhafte Bäume entfernt.
Wuppertal. Im Winter sind bekanntlich nahezu alle Laubbäume kahl. Insofern fallen die hohen Ulmen am Königshöher Weg nicht sonderlich auf. Doch wer genau hinschaut, sieht, dass die grauen Stämme durch grell orangenfarbene Kleckse gekennzeichnet sind. Das bedeutet, dass die Bäume gefällt werden. Grund: Der Ulmensplintkäfer hat die Bäume befallen und dabei einen Pilz im Gepäck gehabt. „Die Folge ist, dass der Baum abstirbt und einsturzgefährdet ist. Damit besteht Gefahr für die Verkehrsteilnehmer“, erklärt Michael Kaiser, Abteilungsleiter im Amt Grünflächen und Forsten, Ressort Grünflächenunterhaltung.
Das Ulmensterben ist übrigens ein in Mitteleuropa verbreitetes Phänomen und könnte sogar die Ausrottung dieser Baumart bedeuten. „Möglichkeiten, diesen bedauerlichen Umstand zu bekämpfen, gibt es nicht“, so Kaiser. „In Holland hat man versucht, resistente Ulmen zu züchten, aber das war bisher nicht erfolgreich.“ Auch Versuche, den aus Asien eingewanderten Ulmenschädling mit chemischen Mitteln zu bekämpfen, haben bisher nichts gebracht.
50 Bäume stehen am relativ schmalen, kaum zweispurigen Königshöher Weg, und es ist damit zu rechnen, dass die Fällungen, mit denen schon die einschlägigen Firmen beauftragt wurden, demnächst mit Verkehrsbehinderungen verbunden sein werden. „Wir haben die Bäumen über lange Zeit beobachtet und uns die Entscheidung zur Fällung nicht leicht gemacht“, versichert Michael Kaiser. „Weil sie von Schädlingen befallen sind, müssen die Bäume dann speziell entsorgt werden.“
Die Ulmen am Königshöher Weg sind übrigens nicht die einzigen Bäume in Wuppertal, denen über kurz oder lang Axt oder Kettensäge drohen. Im Stadtgebiet müssen in den nächsten Wochen etliche schadhafte Bäume in Grünanlagen, auf Schulhöfen oder Kinderspielplätzen gefällt werden, wie „Grünflächen und Forsten“ mitteilt. Durch Pilzbefall, hohen Totholzanteil und anderweitige Schädigungen sind sie nicht mehr standsicher und können eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen: Betroffen sind ein Ahorn am Stationsgarten in Vohwinkel, eine Platane am Ehrenmal in Cronenberg und eine Pappel im Deweerthschen Garten genannt.
Diverse Sicherungsmaßnahmen wie Rückschnitte zur Entlastung der Kronen haben das endgültige Ende der Bäume nur aufgeschoben. „Die letzten Baumkontrollen haben ergeben, dass die Bäume gefällt werden müssen, weil sie Gefahren darstellen“, erklärt Michael Kaiser und legt Wert darauf, dass Baumfällungen keine unbedachten Aktionen, sondern nur der letzte unvermeidliche Schritt seien. „Wir sind uns da unserer Verantwortung bewusst.“