Bildung Konflikt wegen Planung für Schulbücher in Wuppertal
Wuppertal · Etat der Stadt bezieht Schülerzuwachs erst 2024 ein.
Die Stadt mache Schulleitern bei der Anschaffung von Schulbüchern das Leben unnötig schwer, kritisierte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Denn sie stelle einen Etat zur Verfügung, der den Zuwachs an Schülerinnen und Schülern nicht einberechne. Die Stadt erklärt, es gebe Möglichkeiten des Ausgleichs.
„Vor allem die Grundschulen haben mit steigenden Schülerzahlen zu kämpfen“, heißt es in einer Pressemitteilung der GEW. Etliche hätten zum laufenden Schuljahr zusätzliche erste Klassen bilden müssen. Diese zusätzlichen Kinder bräuchten zusätzliche Bücher, aber der Etat für Schulbüchern werde nach den Schülerzahlen aus dem Vorjahr berechnet. Grund sei, dass für die Stadtverwaltung nicht das Schuljahr, sondern das Haushaltsjahr relevant ist.
„Das ist ein hausgemachtes Problem in Wuppertal und das muss geändert werden“, fordert Richard Voß vom GEW-Leitungsteam. Schließlich müsse die Stadt die Schulbuchrechnung gar nicht aus eigener Tasche bezahlen. Vielmehr werden die Mittel eins zu eins von der Bezirksregierung Düsseldorf zurückerstattet.
In einer Stellungnahme der Stadt erklärt Stefanie Mäde, Leiterin des Stadtbetriebs Schulen, es gebe Möglichkeiten, den Engpass zu überbrücken. Sie bestätigt, dass seit 2010 die Auszahlung der Gelder für Schulbücher auf das Kalenderjahr umgestellt wurde. Für die Berechnung des Budgets werden Zahlen der Schulstatistik verwendet, die jeweils im Herbst erhoben wird: Für jedes Kind werden 32 Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt.
Die zusätzlichen Kinder werden erst im folgenden Haushaltsjahr berücksichtigt, daher entstehe tatsächlich eine Lücke im Budget für die Monate August bis Dezember. Schulen könnten aber Rabatte von bis zu 15 Prozent bei der Buchbestellung nutzen. Zudem hätten sie die Möglichkeit, Mittel aus weiteren Finanzierungstöpfen für Schüler mit höherem Förderbedarf abzurufen.
„Das gilt ja nicht für alle“, argumentiert Richard Voß von der GEW dagegen. Das Geld stehe etwa für Willkommensklassen von Zuwandererkindern zur Verfügung, aber nicht für alle Kinder.