Katastrophenhilfe Marokkanische Gemeinde in Wuppertal sammelt für Erdbebenopfer
Wuppertal · Gemeindemitglieder sind von der Katastrophe stark berührt.
7235 Menschen in Wuppertal haben als erste oder zweite Staatsbürgerschaft die marokkanische – und blicken daher mit besonderer Betroffenheit auf die Erdbebenkatastrophe in Marokko. Die Islamische Gemeinde, die die Abu-Bakr-Moschee in der Wittensteinstraße betreibt, sammelt Spenden.
„Das Geschehen berührt uns sehr stark“, berichtet Samir Bouaissa, Vorsitzender der Gemeinde, die von Muslimen marokkanischer Abstammung gegründet und heute von vielen Menschen mit marokkanischer Familiengeschichte besucht wird. Dabei stammten die meisten davon aus dem nördlichen Marokko, erklärt Samir Bouaissa, nur vereinzelt lebten hier Menschen aus dem Süden Marokkos. Daher kenne er auch bisher keine Personen, bei denen Angehörige vom Erdbeben betroffen sind.
Dennoch schauten sie alle jetzt besonders viele Nachrichten auf marokkanischen und arabischen Sendern. „Es ist schrecklich, was das passiert ist“, sagt Bouaissa. In den betroffenen Regionen lebten viele arme Menschen, viele Dörfer seien nur schwer erreichbar. Die Zahl der Toten werde sicher noch weiter steigen. Im Land gebe es viel Hilfsbereitschaft, ebenso bei den großen islamischen Gemeinschaften.
Als Gemeinde hätten sie aber wenig Mittel: „Viel mehr als spenden und beten können wir nicht tun“, bedauert er. Man habe ihnen gesagt, dass es derzeit nicht sinnvoll sei, Sachspenden zu sammeln: „Hilfsmittel sind vorhanden, es fehlt an Geld, sie zu kaufen“, so Bouaissa. Deshalb wollten sie mit ihrem Geld die Menschen vor Ort befähigen, sich selbst zu helfen.
Zunächst wollten sie eine größere Summe sammeln, diese dann an eine deutsche Hilfsorganisation übergeben, die in Marokko aktiv ist. Welche, stehe noch nicht fest. Menschen könnten das Geld entweder mit dem Stichwort „Erdbebenhilfe“ überweisen oder beim Besuch der Moschee an den Kassierer der Gemeinde übergeben. „Bei den Freitagsgebeten werden wir in den nächsten Wochen ausschließlich für die Erdbebenopfer sammeln“, kündigt Bouaissa an. kati