Krippenfiguren erneut verschwunden
Ehrenamtler beklagt Verlust von Figuren aus der Kapelle des St. Josef Krankenhauses.
Elberfeld. Hans Osterberg ist bestürzt. Zwischen dem ersten und zweiten Weihnachtstag sind mehrere Figuren aus der Krippe in der Kapelle des St. Josef Krankenhauses an der Bergstraße verschwunden. Zum wiederholten Mal.
„Am ersten Weihnachtstag waren noch alle Figuren da“, sagt Osterberg, der sich seit 60 Jahren ehrenamtlich im St. Josef Krankenhaus engagiert. Am zweiten Weihnachtstag seien dann Ochs und Esel, später dann auch das Jesus-Kind, ein Hirte, Schafe und ein Hänger verschwunden. „Jetzt stehen Maria und Josef alleine da“, so Osterberg. Das mache nicht nur ihn selbst traurig. Auch Ärzte und Schwestern hätten bestürzt reagiert, genauso wie der Pastor und die zur Hilfe gerufenen Polizisten. Vor allem, dass das Jesuskind verschwunden sei, findet der gläubige Osterberg schlimm: „Das Jesuskind ist doch das Wichtigste“, sagt er.
Dabei seien die 20 bis 25 Zentimeter großen Figuren nicht einmal besonders wertvoll, so dass sich für Diebe ein Verkauf lohnen würde. „Früher hatten wir wertvolle Figuren“, sagt Osterberg. Doch auch diese seien aus der Krippe gestohlen worden. Bereits seit einigen Jahren verschwinden immer wieder Gegenstände aus dem „Kapellchen“. Der Stab der Josef-Figur sei dreimal gestohlen worden. Aus dem Foyer verschwand eine Pflanzschale mit Christsternen, außerdem eine Blumenvase samt Inhalt und Schemel. Angefangen habe alles mit einem wertvollen Marienbildnis, das zwei Männer von der Privatstation gestohlen hatten. Das Bildnis sei ermittelt worden, als die Männer versuchten, es im Internet zu verkaufen. Die fünfte Station des Kreuzweges tauchte dagegen nach zwei Jahren von selbst wieder auf. Das ein Meter hohe geschnitzte Kreuz, das die Klausur schmückte und vor zwei Jahren verschwand, blieb dagegen unauffindbar.
Osterberg hatte in diesem Jahr bereits vorgesorgt, indem er die Figuren von Maria und Josef angeklebt habe. Bei den anderen Figuren habe er nicht mit einem Diebstahl gerechnet. Der Ehrenamtler bedauert den Verlust gerade im Hinblick auf die Kinder, die am 5. Januar als Sternsinger und als Besucher aus dem nahen Kindergarten vorbeikommen. Er bittet nun darum, dass die Figuren zurückgebracht oder neue gespendet werden.
Osterberg wünscht sich nun statt der bereits installierten Videokamera eine Überwachungskamera für die ganze Kapelle. Das hält Kliniksprecher Wolfgang Peetz aber für unrealistisch, auch wenn er den Diebstahl bedauert, da sich Osterberg sehr engagiere. „Zu viel Aufmerksamkeit regt Nachahmer an“, hinterfragt Peetz zudem den Medienrummel inklusive TV-Team.