Wuppertal Schwebebahn: Austausch noch bis 2019

Ein Jahr neue Züge: Viel Lob gab es nach der Einführung aber auch etliche Fehler und Pannen.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Hellblau ist das neue Orange: Gut ein Jahr ist vergangen seit der Inbetriebnahme der neuen Schwebebahnwagen, und mittlerweile haben sich die Wuppertaler an den Anblick der Züge in frischer Farbe und verändertem Design gewöhnt. Auch daran, dass einiges anders ist als in den vertrauten Waggons und es so manche Panne gab. Beim Türmechanismus beispielsweise oder im Belüftungssystem. Mitte des Jahres erfolgte ein Software-Update — und dann war da noch der Unfall im Mai, bei dem zwischen Loher Brücke und Völklinger Straße ein Bauteil des Drehgestells das Gerüst berührt hatte. Das hatte die weitere Auslieferung von Wagen zunächst buchstäblich ausgebremst.

Die Geschwindigkeit auf der Strecke wurde in der Folge auf Tempo 40 gedrosselt und die WSW begaben sich auf Fehlersuche. So war denn auch die Freude über die neue Modellreihe nicht ganz ungetrübt, was Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH, bei der Verleihung des Stadtmarketingpreises an die Schwebebahn im vergangenen Monat einräumte. Momentan arbeite man einer Lösung, „damit auf der Basis von Tempo 40 eine Übereinkunft gefunden werden kann, wie neue Fahrzeuge zugelassen werden können“, sagt Holger Stephan von den WSW, „und gleichzeitig den Zwei-Minuten-Takt anzustreben“. Dazu sei man im engen Austausch mit Hersteller und Konstrukteur. „Wir wollen bis Ende des ersten Quartals eine Lösung finden.“

Oberbürgermeister Andreas Mucke zeigt sich zuversichtlich, „dass die Fehler gefunden und behoben werden.“ Das sei wichtig, damit sich der Zwischenfall nicht wiederhole und die Schwebebahn künftig wieder Tempo 60 fahren und den angestrebten Takt einhalten kann. „Wenn wir die Menschen für den ÖPNV begeistern wollen, müssen wir auch die Schwebebahn noch stärker ins Angebot holen.“

Begeistert sind die Wuppertaler jedenfalls vom Kaiserwagen, und viele Talbewohner würden es sich wünschen, einen Zug der auslaufenden Modellreihe ebenfalls weiter auf der Strecke zu sehen. Andreas Mucke könnte sich das gut vorstellen, nicht nur er ist mit dem vertrauten Anblick großgeworden. „Ich habe als Kind immer darauf gewartet, dass einer der neuen Wagen vorbei kam.“ In ein paar Jahren, sagt er, wird es auch nostalgisch sein, mit einem der blau-orange-farbenen Wagen zu fahren. Bei den Stadtwerken zeigt man sich derzeit noch zurückhaltend beim Thema Museumswagen: „Es ist geplant, einen der alten Wagen zu behalten“, ist von den WSW zu hören.

Doch ob der tatsächlich auch wieder auf die Strecke geht, hänge von vielen Faktoren und insbesondere den Kosten ab. Jetzt gelte es zunächst einmal, die neue Wagenreihe zu komplettieren.

Neue Züge stehen in Valencia schon bereit. Frühestens im Frühjahr 2019, schätzt man bei den Wuppertaler Stadtwerken, könnte der Austausch abgeschlossen sein.