Krisenmanager soll Mängel an Unigebäude angehen

Nach Gespräch mit Landesbaubetrieb hofft die Hochschule, dass sie ihre Labore bald komplett in Betrieb nehmen kann.

Foto: A. Fischer

Leitungen sind nicht angeschlossen, große Anlagen können nicht an ihren Platz und einige Büros bekommen kein Tageslicht. Die Mängelliste der Universität für ihre neuen Gebäude ist lang. Nach einem Krisengespräch mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) hofft die Hochschule, dass diese Mängel bald behoben werden.

Die ersten Planungen sahen vor, dass Maschinenbauer und Sicherheitstechniker, Chemiker und Biologen der Bergischen Universität schon ab dem Wintersemester 2015 in den neuen Gebäuden arbeiten. Doch Schwierigkeiten im Untergrund verzögerten die Fertigstellung immer weiter, zweimal musste der bereits geplante Umzug abgeblasen werden. Inzwischen sind die weißen Zwillingswürfel zwar bezogen — aber noch immer nicht vollständig.

Nach dem Krisengespräch heißt es von Seiten der Uni: „Der BLB hat zugesagt, dass ein Krisenmanager eingesetzt wird, der sich ein Inbetriebnahmemanagement kümmert.“ Ziel sei eine rasche Behebung der Mängel und einige zügige Fertigstellung des Gebäudes. Unter anderem seien Workshops mit den betroffenen Wissenschaftlern vorgesehen, um die wichtigsten Sofortmaßnahmen zu planen. „Wir sehen das als konstruktives Ergebnis an.“

Zu den Mängeln gehören nach Angaben der Universität Wasserschäden, die die Arbeit in mehreren Laboren von insgesamt drei Lehrstühlen verhinderten. Ein anderes Labor könne nicht benutzt werden, weil die notwendigen Abzüge noch nicht angeschlossen seien und weitere Leitungsanschlüsse fehlten. Einige Laboe seien noch nicht voll arbeitsfähig, weil Teile der Ausstattung noch in den alten Räumen stehen — sie will man erst umziehen, wenn ihr endgültiger Standort feststeht.

Wegen der noch anstehenden Arbeiten am Hang könnten die geplanten Fluchtwege nicht als solche genutzt werden. Die ausgewiesenen Ersatzwege blockierten wiederum Räume, die nun nicht zur Verfügung stünden. Die Aufzüge seien ständig gestört, beklagt die Hochschule, durch einige Fenster trete Wasser ein.

Weitere Mängel behinderten zwar nicht die Arbeit, seien aber bezeichnend: So habe das an der Fassade angebrachte Löwenbild nur einen Tag geleuchtet. Zwischen den Wegeplatten auf dem Vorplatz seien nach kurzer Zeit Grünpflanzen hervorgewachsen — weil wohl der Boden nicht versiegelt worden sei. Und weil der Sonnenschutz an einigen Fenstern zwar zunächst bedienbar war, dann aber nicht mehr reagierte, sitzen einige Professoren seither im Dunklen.

Ärgerlich für die Universität sind die Verzögerungen auch deshalb, weil sie die Gebäudeteile, in denen Maschinenbauer, Sicherheitstechniker und Naturwissenschaftler bisher gearbeitet haben, sanieren will. Damit kann es aber erst losgehen, wenn sie vollständig leergezogen sind.

Der BLB hatte bereits Ende November gegenüber der WZ die Schuld für die Mängel von sich gewiesen. Man wollte aber mit den bauftragten Baufirmen sprechen.