Laurentiusplatz „Jetzt seid ihr dran“ - Künstlerkrippe ist diesmal interaktiv

Elberfeld · . Ein schon etwas in die Jahre gekommener Kinderwagen dient in diesem Jahr als Krippe für das Jesus-Kind auf dem Laurentiusplatz. Der Wagen mit dem neugeborenen Heiland, ein Bild mit einem Motiv von Tintoretto – die Geburtsszene Christi in Bethlehem - und eine fünf mal zwei Meter große bemalte und beleuchtete Kastenwand mit einem interaktiven Mehrwert stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Künstlerkrippe der katholischen Citykirche Wuppertal.

Im Advent entsteht wieder eine Künstlerkrippe auf dem Laurentiusplatz in Wuppertal-Elberfeld. Volker Schelenz, Annette Marks, Werner Kleine (v.l.) legen Hand an.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Seit Montag wird die Krippe auf dem Laurentiusplatz aufgebaut – da in diesem Jahr kein mittelalterlicher Märchenmarkt dort gastiert, hat sie nun auch mehr Raum für ihre Wirkung. Bis 12 Uhr am Heiligen Abend soll sie fertiggestellt sein: Dann wird das Christuskind in die Krippe gebettet.

Pastoralreferent Werner Kleine ist schon jetzt gespannt auf die Wirkung der Krippe, auf deren Aufbau man auch und gerade in Corona-Zeiten nicht habe verzichten wollen. „Jede Krippe hat ihre Fans, jede Krippe hat ihre Kritiker“, sagte er zum Auftakt der Arbeiten. Die Gestaltung erfolgt in mehreren Schritten und sei ein „Work in Progress“. In diesem Jahr wird die Krippe – wie auch 2019 – wieder von der Wuppertaler Künstlerin Annette Marks gestaltet. Bis Mitte Januar wird sie auf dem Platz zu sehen sein.

Die eigentliche Krippenszene wird dabei um eine Wand ergänzt, die auf der Frontseite die in der Bibel zitierte Brotvermehrungsszene („die Speisung der 5000“) zeigt und auf der anderen Seite in bunten Buchstaben die Aufforderung trägt: „Jetzt seid ihr dran.“ Davor befindet sich eine Holzkonstruktion, die von Passanten betreten werden kann. Tun sie dies, werden die Buchstaben hell erleuchtet.

Jeder Einzelne ist aufgefordert, etwas Gutes zu tun

Die Wahl des Motivs der Brotvermehrung solle daran erinnern, dass es sich bei dem Weihnachtsfest nicht nur um „ein Fest des Friedens“ handelt, sondern auch jede Einzelne und jeder Einzelne aufgefordert sei, immer wieder etwas Gutes für die Gemeinschaft zu tun, betonte Kleine. Das Motiv der Speisung der 5000 sei zudem eine Anspielung darauf, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde – die Übersetzung des hebräischen Wortes heißt „Haus des Brotes“.

Begleitet wird die Fertigstellung der Krippe am 24. Dezember um 12 Uhr mit einem Gottesdienst, der von Kleine geleitet wird. Dabei wird er das Martyrologium, die Ankündigung des Weihnachtsfests, singen und zudem den Shofar, ein jüdisches Instrument, blasen. Die Citykirche wird den Gottesdienst live im Internet übertragen. Anschließend wird es noch eine Geschenkaktion für Obdachlose geben, die von der Solidargemeinschaft Wuppertal organisiert wird.