76 schnelle Rollen für sieben Schauspieler

Kristof Stößel richtet im Tanzhaus „Currywurst mit Pommes“ an.

Foto: ks-entertainment

Wuppertal. „Currywurst mit Pommes“ heißt die Komödie und spielt — genau — an einem Autobahn-Imbiss. Kristof Stößel hat für das Stück, das vor etwa zehn Jahren schon mal im TiC lief, eine Neuinszenierung erarbeitet, die am 31. Juli 2015 im Theater im Tanzhaus Premiere hat.

In Pennys (Maria Liedhegener) Imbiss stehen Leute nebeneinander, die sich sonst nie begegnen: eine Familie, die ihren Opa ins Heim bringen will, drei Lehrerinnen auf dem Weg zum Trommelseminar in der Toskana, Konzertbesucher, Nonnen, Sachsen, LKW-Fahrer. Im ersten Akt sieht man die Reisenden auf der Reise nach irgendwo, nach der Pause kehren sie — drei Wochen später — wieder zurück.

Herr Stößel, Sie führen nicht nur Regie, sondern spielen auch mit — welche Rollen übernehmen Sie?

Kristof Stößel: Sieben Schauspieler übernehmen 76 Rollen. Ich spiele unter anderem einen holländischen Papa, einen sächsischen Papa, einen Manager, einen Schauspielschüler und einen Rentner.

Das heißt, Großeinsatz von Perücken und Umziehen im Akkord?

Stößel: Exakt. Die Szenen sind rasch getaktet. Einmal sagt eine Kollegin nur zwei Sätze - in der Zeit muss ich das Kostüm gewechselt haben. Ein anderes Mal wechsele ich von einer Frauenrolle in einen Anzug, auch das ist ziemlich sportlich.

Ursprünglich wollten Sie das Stück Open-Air auf einem Sportplatz spielen. Warum haben Sie sich doch für ein festes Dach über dem Kopf entschieden?

Stößel: Es wurde mit den Proben eng, weil wir zwei Partien kurzfristig umbesetzen mussten. Außerdem ist es ganz beruhigend, wenn man nicht vollständig vom Wetter abhängig ist. Jetzt steht das Büdchen auf der Bühne, und den Boden haben wir grün angestrichen, damit es nach Wiese aussieht.

Da bleibt aber nicht viel Open-Air-Gefühl übrig.

Stößel: Doch, wir grillen nämlich in der Pause und nach der Vorstellung auf unserer Terrasse - ein Würstchen für jeden ist im Preis inbegriffen.