„Rock meets Classics“ Albert Hammond spielt in Wuppertal
Der international erfolgreiche Produzent gibt im nächsten Jahr zwei Konzerte in der Stadthalle. Er ist dann Teil der Musikreihe „Rock meets Classics“
Wuppertal. „Was, der kommt nach Wuppertal?“ Solche oder ähnliche Äußerungen gab und gibt es in Wuppertal immer dann, wenn sich legendäre Musiker ankündigten, womit die wenigsten rechnen. Nun darf man sich wieder auf eine Größe freuen. Albert Hammond kommt. „Noch nie gehört“, würden vielleicht manche der jüngeren Generation bemerken. Doch wer als Teenager in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts groß wurde, kam an ihm nicht vorbei. Er ist bis heute international einer der größten Singer-Songwriter und Musikproduzenten. Wer kennt sie nicht, die Oldies wie „It Never Rains in Southern California“ (1972), „The Free Electric Band“ (1973) und „I’m a Train“ (1974). Viele, die in dieser Zeit aufwuchsen, können sie heute noch vor sich hin pfeifen. Welthits schrieb er für Art Garfunkel („99 Miles from LA“), Whitney Houston („One Moment in Time“) und Tina Turner („I Don’t Wanna Lose You, Way of the World“).
Nun werfen also große Schatten das Ereignis voraus. Am 25. und 26. Mai nächsten Jahres ist Hammond auf der Bühne des Großen Saals der Stadthalle präsent. Wurde er während seiner ersten Karriere vor über 40 Jahren als Sänger weltbekannt, war er ab den 80er Jahren hauptsächlich als Musikproduzent für internationale Stars tätig. Nun, seit etwa dreieinhalb Jahren, steht er wieder konzertierend im Rampenlicht, ist regelmäßig auf Tournee. Mit seiner Band wird er anreisen. Doch damit nicht genug. Denn „Rock Meets Classic“ heißt die Konzertreihe des Wuppertaler Veranstalters „The Bowl“, in deren Rahmen er auftritt. Also sind auch klassische Musiker und Sänger mit dabei. Das Sin-fonieorchester Wuppertal und der Kammerchor „amici del canto“ ließen sich nicht zweimal bitten. Und das kommt nicht von ungefähr.
„Als wir mitbekamen, dass Hammond im vergangenen Jahr eine neue Scheibe mit dem Titel ‚In Symphony‘ veröffentlichte, sind wir sofort auf ihn zugegangen“, erzählt Marcus Grebe von „The Bowl“. Mitglieder des Londoner Symphonieorchesters und des London Choirs holte er dafür mit ins Boot. Also liegt es nahe, wenn hier auch die städtischen Sinfoniker und Wuppertals der-zeitiges vokales Aushängeschild mitmachen. Gesagt, getan, keine große Diskussion. „Hammond war Feuer und Flamme“, so Grebe. „Ein großer Konzertchor passt zum Programm nicht. Also haben wir uns für den Kammerchor entschieden“, erklärt Michael Ackermann, ebenfalls von „The Bowl“.
Dirigieren wird Wolfgang Rögner, Chef des Leipziger Sinfonieorchesters. Unter seiner Leitung ist Hammond mit diesem Klangkörper auch schon aufgetreten. Beide sind also bereits vertraut miteinander. Außer seinen alten, selbst gesungenen Hits wird es außerdem solche geben, die er für andere Stars wie die Sänger Diana Ross und Leo Sayer sowie die Rockband „Starship“ geschrieben hat. Auf eine Interviewfrage, ob es nicht schwer sei, Titel zu singen, die er für andere verfasst hatte, antwortete er einmal ganz ehrlich: „Nein, überhaupt nicht! Denn ich mach das ja ganz anders. Bei mir ist das keine Performance, ich denke, ich gehe da noch tiefer. Weil er eben auch aus meiner Feder stammt. Manchmal muss ich fast weinen, weil ich mich dann ja auch an früher erinnere.“ Also werden die größten Evergreens seiner beiden vorangegangenen Karrieren zu hören sein.
Schirmherr dieses Highlights ist der populäre Schauspieler und Komiker Ingolf Lück. Man kann gespannt sein, welche Anekdoten er als Moderator an den beiden Tagen zum Besten geben wird.