Alle Zeichen stehen auf Erfolg
Respekt! Was das Festival-Team auf die Beine gestellt hat, kann sich wahrhaft sehen lassen. Und auch wenn man den Tag sprichwörtlich nicht vor dem Abend — eine Bühnen-Saison schon gar nicht vor ihrem Anfang — loben soll, sind die Chancen bestens, dass „Pina 40“ ein großer Erfolg wird.
Die Entscheidung, ein Festival nicht etwa innerhalb weniger Wochen „abzufeiern“, sondern die gesamte Saison zu einer Fest-Spielzeit zu erklären, ist eine gute. So hat das Publikum Zeit zum Mitfeiern — und damit die Möglichkeit, an allem teilnehmen zu können, was im Einzelfall den Interessen entspricht. Bei vielen anderen Festivals, die in geballterer Form stattfinden, führen parallel stattfindende Veranstaltungen schnell zur berühmten Qual der Wahl. Wobei Letztere auch in Wuppertal nicht leicht fallen dürfte: Wer sich einen Überblick über die 330 Veranstaltungen verschaffen möchte, sollte sich Zeit nehmen, um den umfassenden Terminplaner in Ruhe zu studieren. Überraschend vielfältig ist der Festreigen — und spiegelt damit aufs Trefflichste die Arbeitsweise von Pina Bausch, die ja gerade deshalb zur Tanzrevolutionärin erklärt wurde, weil sie verschiedene Spielformen der Bühne, Tanz und Theater, mischte. Dass der 40. Geburtstag ihres Ensembles nun mit weit mehr als „nur“ Tanz, mit Musik, Film und Begegnungen gefeiert wird, ist sicherlich ganz im Sinne der Ausnahmekünstlerin, die Wuppertal weltweit bekannt gemacht hat.
So viel steht ohnehin jetzt schon fest: Die Auswahl macht dem Tanztheater — wie auch der Stadt Wuppertal — alle Ehre. Und auch wer (bisher) kein Fan des Tanztheaters ist, dürfte sich mitfreuen: Wird das Festival tatsächlich ein Erfolg, profitiert davon am Ende die gesamte Stadt.
martina.thoene@wz.de