Kinder- und Jugendtheaters in Wuppertal Geht die Nacht oder kommt der Tag?
Wuppertal · Das Theaterstück „Zwei Monster – Du hast angefangen! Nein, Du!“ des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters wurde im Elberfelder Berufskolleg aufgeführt. Dabei konnten nicht nur die kleinen Zuschauer was lernen.
Wenn es morgens hell wird – geht dann die Nacht oder kommt der Tag? Und wie ist es, wenn es nachts dunkel wird? Über diese Fragen stolperten die beiden Protagonistinnen am Samstag im Theaterstück „Zwei Monster – Du hast angefangen! Nein, Du!“ des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters. Erstmals im März 2020 aufgeführt, bringt das Theater unter Regie von Beate Rüter und mit Musik von Niels Wörheide das Stück bis in den April im Elberfelder Berufskolleg erneut auf die Bühne.
Zunächst sind da ein Erzähler und eine Erzählerin, gespielt von Michael Karp und Karola Brüggemann, die nicht nur das Publikum, sondern auch die beiden Protagonistinnen durch das Stück begleiten und es musikalisch unterstützen.
Das Stück erzählt die Geschichte zweier Monster - einem roten, gespielt von Alyson Hille, und einem blauen, gespielt von Enya Dolata. Zunächst scheinen sie ein friedliches Leben zu führen. Sie leben auf zwei verschiedenen Seiten am Fuße eines großen Berges, das rote Monster da, wo die Sonne aufgeht, und das blaue Monster da, wo sie wieder untergeht. Die beiden können sich nicht sehen, unterhalten sich aber durch ein Loch im Gestein. Von den Erzählern lernen sie, wie sich ein „richtiges“ Monster zu verhalten hat. So verbringen sie ihre Zeit damit, Sport zu machen, dabei zu singen und sich gegenseitig von ihren neu erlernten Kunststücken zu berichten.
Als die Nacht beginnt, scheint die Idylle ins Wanken zu kommen. Das blaue Monster ist davon überzeugt, dass nun der Tag gehe, während das rote Monster wiederum glaubt, dass nun die Nacht komme. Am nächsten Tag geht die Uneinigkeit weiter. Das blaue Monster behauptet, die Nacht gehe, wenn die Sonne aufgeht – das rote Monster hingegen sagt, dass der Tag komme. Ein Streit entfacht und so beginnen die Monster, sich über den Berg hinweg gegenseitig mit Felsbrocken zu bewerfen. Der Berg wird immer kleiner und die beiden hören nicht auf, bis der Berg verschwindet. So sehen sie sich zum ersten Mal – und als es erneut dunkel wird, merken sie, dass sowohl der Tag geht als auch die Nacht kommt. Beide hatten Recht und die Freundschaft der beiden siegt. Sie vertragen sich, machen erneut Sport und singen dabei – diesmal aber gemeinsam.
Hinter dem, was hier zunächst wie eine simple Kindergeschichte wirkt, verbirgt sich viel mehr. Denn die Geschichte zeigt auf spielerische Art und Weise, wie wichtig es sein kann, sich in die Position seines Gegenübers zu versetzen, um seine Ansicht zu verstehen. So gibt das Theaterstück, das für Kinder ab drei Jahren geeignet ist, den Zuschauern mit, auch über den eigenen Tellerrand hinweg zu sehen. Es wurde gekichert, gestaunt und gelacht – sowohl auf der Bühne als auch im Zuschauerraum. Dabei konnten nicht nur die kleinen Zuschauer vom Stück lernen.
Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters