Ausstellung: Kostüme und Abstraktes

Dreymann und Kanisius-Reuter stellen in der Backstuben-Galerie aus.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Zwei Frauen, zwei Kunstrichtungen: Mechthild Dreymann und Maria Kanisius-Reuter stellen seit vergangenem Freitag bei Christine Ostermann in der Backstubengalerie aus. Maria Kanisius-Reuters Werken sieht man den jahrelangen Umgang mit Farbe und Form an.

Ihren bemerkenswerten Pinselstrich verdankt sie vor allem Alexander Naritz, bei dem sie regelmäßigen Unterricht nahm: Kräftige, komplementäre und kontrastierende Farben verschmelzen in den Werken zu vieldeutigen Abstrakten. Manchmal verraten nur Titel wie „Schutzengel“ ihre Inspiration.

Schneidermeisterin, Textildesignerin und Künstlerin Mechthild Dreymann wiederum zeigt neben ihren colorierten Tuschzeichnungen fantasievolle Kostüme an Puppen sowie Malerei und Installationen, die unser gestörtes Verhältnis zur Natur aufzeigen. „Ich versuche, ohne erhobenen Zeigefinger und mit viel schwarzem Humor die Leute daran zu erinnern, dass wir Raub an der Natur üben und uns damit immer weiter von der Quelle unseres Lebens entfernen“, so Dreymann.

Dabei darf es schon mal skurril werden: Ein Handy als Schnuller oder eine Babypuppe im Kuhkostüm befallen von parasitären Spielzeugautos sind nur zwei Beispiele. „Die Frage ist doch: Was nährt uns heute, was morgen?“, so Dreymann, die sich als Mutter von drei Kindern Sorgen um die Zukunft macht. Wuppertal ist die siebte Stadt, in der Dreymann wohnt. „Hier hab ich endlich einen Ort gefunden, wo ich mich austoben kann. Hier geht es niemandem um Geld oder Prestige.“