Der Mensch in all seinen Facetten
42 Künstler des BKK stellen unter dem Titel „Gesichter“ aus.
Wuppertal. Im Fokus der Jahresschau des Bundesverbandes Bildender Künstler und Künstlerinnen Bergisch Land (BBK) steht schlicht und einfach der Mensch. Von der Zeit gezeichnete Persönlichkeiten, die Rolle der Frau zwischen Unterdrückung und Emanzipation oder Helden der griechischen Mythologie für das Spiel zwischen Leben und Tod sind nur einige Beispiele für die Vielfalt, die die Ausstellung „Gesichter“ in der Schwarzbach-Galerie bietet.
Malerin Teresa Wojciechowska gehört zu den 42 teilnehmenden Künstlern. Begeistert führt sie durch die verwinkelten Räumlichkeiten der Galerie, die jede Menge Schätze von Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, Druckgrafik über Video und Installationen verbergen. „Diese Ausstellung sollte eine Rückkehr zu den Wurzeln der Kunst werden und den Mensch mit all seinen Facetten porträtieren. Die Resonanz war riesig, noch nie gab es so viele Teilnehmer“, freut sich Wojciechowska.
Vor dem kleinen Skulpturenraum gefüllt mit Werken von Petra Pfaff, Maria Pienkowski und anderen hängen überlebensgroße raue Leinwandstoffe von Petra Mohr. „Mohr arbeitet hier mit einer ganz starken Experimentierfreudigkeit und nutzt das Spiel mit den Komplementärkontrasten. Nur durch Farbflächen erhalten ihre Bilder eine ganze eigene Lebendigkeit“, beschreibt Wissenschaftlerin Jutta Höfel.
Für die Museumsnacht ließ sich die BBK zudem etwas Besonderes einfallen: Im Rahmen der Ausstellung können sich Besucher von Boris von Reibnitz porträtieren lassen und die Künstler hautnah bei der Malerei und Fotografie beobachten. Im Schaufenster der Schwarzbach-Galerie können die Besucher bereits einen eindrucksvollen Blick in die Ausstellung gewinnen. Dort werden Installationen der Gastkünstlerin Hanne Horn gezeigt: Frauen fotografiert, gedruckt, auf Paletten geklebt, lackiert und versiegelt. Die unterdrückte Frau steht hier im Vordergrund, meint Wojciechowska: „Auf den Paletten bekommt das weibliche Gesicht eine rein funktionale Rolle — ich mag diesen kritischen Umgang mit dem Thema.“ So stellen auch die Werke spannende Kontraste dar: Einerseits empanzipierte, andererseits unterdrückte Gesichter.
“ Die Ausstellung kann bis zur Finissage am 5. Oktober (15 Uhr) donnerstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr besucht werden. Bei der Museumsnacht morgen können sich die Gäste von 18 bis 24 Uhr auch porträtieren lassen.