Der neue Spielplan der Wuppertaler Bühnen
Wuppertal. 200 Vorstellungen allein in Wuppertal, eine feste kleine Bühne mit 129 Plätzen und sieben verschiedene Abo-Arten - das sind die Zahlen, auf die Enno Schaarwächter setzt.
Der Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen machte gestern klar, was die neue Saison bringen soll: keine Preiserhöhungen, aber mehr Zuschauer.
Auch Christian von Treskow (Schauspiel) und Johannes Weigand (Oper) wissen, was sie wollen: ihre eigenen Handschriften hinterlassen. "Wir möchten den Blick auf die Zukunft richten und als Theater in die Stadt hineinhorchen", betont das neue Führungsduo, das seinen ersten gemeinsamen Spielplan gestern im Opernhaus vorstellte.
Wer auf das Programm für die Spielzeit 2009/10 blickt, dürfte zu dem Schluss kommen, dass alle Voraussetzungen dafür geschaffen sind: Die Auswahl an klassischem Theater ("King Lear"), unterhaltsamen Publikumsrennern ("Cabaret") und zeitgenössischen Stoffen ("Ich Tasche") ist gut gemischt. Ein Bekenntnis zu modernem Theater ist vor allem das "Auftragswerk Migration": Kai Schuberts Stück wird am 30. April 2010 im "Kleinen Schauspielhaus" uraufgeführt.
Von Treskow und Weigand spannen den Bogen von der Operette ("Bezauberndes Fräulein!") bis zum choreographischen Theater ("Kollaps"), vom Singspiel ("An der Arche um acht") bis zum Opern-Monodram ("Proserpina"). Dazu servieren sie Konzertantes ("Die Märtyrerin"), Dramatisches ("Im Dickicht der Städte") und Komisches ("Der Liebestrank").
Dass "Die Heimkehr des Odysseus" erst im Teo Otto Theater in Remscheid (28. Oktober) gefeiert wird, bevor sie das Publikum in Wuppertal (15. Januar 2010) miterleben kann, ist ein weiteres Bekenntnis: Die Kooperation mit Remscheid und Solingen wird fortgeführt. Während die beiden Bühnen-Kapitäne damit auf bewährte Partner setzen, holen sie auch neue Mitruderer ins Boot. Johannes Blum verstärkt das Opern-Team als Dramaturg, Florian Frannek wird Erster Kapellmeister. Ein anderer hat sich bereits bewährt: Hilary Griffiths, der schon in der aktuellen Saison gastierte, darf sich nun offiziell "Musikalischer Oberleiter" nennen.
Wie es sich für einen Intendanten-Wechsel gehört, werden auch die Ensembles neu aufgestellt. Mit Christian Sturm und Dominik Wortig ziehen zwei neue Tenöre ins Tal, auch Bariton Miljan Milovic gehört künftig zur musikalischen Mannschaft.
Die Schauspiel-Riege erhält acht neue Kollegen: Sophie Basse, Juliane Pempelfort, Anne-Catherine Studer, Daniel Breitfelder, Gregor Henze, Holger Kraft, Lutz Wessel und Marco Wohlwend machen bald in Barmen Theater. Ob sie dabei eher Komisches oder Tragisches erleben, entscheiden nicht zuletzt Sven Kleine und Oliver Held - in der Schauspiel-Sparte übernehmen sie die Dramaturgie.
Karten und nähere Infos gibt es unter Telefon 0202/569 4444.