Die Kultur und die Stadt - Peter Jung trifft sich mit der freien Szene

Peter Jung trifft sich mit der freien Szene.

Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Einen Gastredner hatte Oberbürgermeister Peter Jung zu seinem jährlichen Treffen mit Vertretern der freien Kulturszene eingeladen: Klaus Hebborn vom Deutschen Städtetag sprach am Mittwochabend in der Färberei über „Kultur als Standortfaktor“. Mittlerweile bestreitet niemand mehr, dass sie zum Image einer Stadt entscheidend beiträgt.

Die große Frage ist nur, wer sie finanziert. Und da sieht es für die Städte in NRW besonders schlecht aus, führte Hebborn anhand von Grafiken aus: Sie zahlen demnach 76 Prozent der Kulturausgaben — so viel wie in keinem anderen Bundesland. Dennoch dürften sich die Städte nicht nur auf ihre etablierten Kultureinrichtungen konzentrieren, sondern müssten auch die kreativen Milieus fördern.

Dazu nickt man schnell. Doch wie soll das konkret gefüllt werden? Christian Hampe von der Utopiastadt im Mirker Bahnhof fand den Input durch den Vortrag „grundsätzlich gut. Da kann man sehen, ob man beim Deutschen Städtetag eventuell Verbündete findet“. Andererseits sei die Frage aber eher, wie man die wirklich freie Szene erreiche.

Monika Heigermoser, Leiterin des Kulturbüros, kennt das Problem, denn für Fördergelder müssten die Kreativen Kostenpläne und Projektanträge einreichen — „das ist nicht leicht“. Möglicherweise muss das Kulturbüro wegen dieser Hürde kaum Anträge ablehnen. Das Geld reiche weitgehend: Heigermosers Etat von 182.000 Euro ist ungekürzt für 2014 übernommen worden. Die Drittmittel durchbrechen dafür „die Schallmauer von 300.000 Euro“.