Die Kunst hat ein neues Zuhause: Die Galerie Epikur ist umgezogen

Für Christian von Grumbkow ist die Entstehung eines Bildes eine große Entdeckungsreise.

Wuppertal. Mit Christian von Grumbkow arbeitet Galerist HansPeter Nacke bereits seit rund 30 Jahren zusammen. Jetzt zeigt Nacke in seiner neu eröffneten Galerie Epikur eine Ausstellung mit aktuellen Werken des bekannten Wuppertaler Künstlers. Von ihrem Standort an der Friedrich-Engels-Allee fast auf Höhe der Völklinger Straße ist die Galerie das Tal entlang weitergezogen bis über den Robert-Daum-Platz hinaus. An der Friedrich-Ebert-Straße 152a ist sie jetzt in den mit Stuck verzierten Räumen einer prächtig ausgestatteten Villa aus den 1880er Jahren untergebracht.

Von Grumbkows Ölgemälde sind geprägt von dichten Farbverläufen, Schichtungen und auch von den Kontrasten gegeneinander gesetzter Flächen. Als strukturierendes Element sind stets waagerechte und senkrechte Linien präsent. Doch so abstrakt die Bilder auch angelegt sind - sie erinnern vielfach an Landschaften, vor allem an den Blick auf Wasser und den Spiegelungen darin, auf Wolken, Licht und Horizont. Dabei zielen die Gemälde nicht auf ein bestimmtes Naturerlebnis ab, sondern lassen die Landschaften lediglich anklingen und geben dem Betrachter so Freiraum zu eigenen Assoziationen.

Auf einigen Bildern bieten die senkrechten Linien gleichsam einen Durchblick auf Dahinterliegendes und erinnern damit an einen Vorhang, vielleicht auch an eine Bühnensituation. Der Künstler legt bewusst solche Spuren, die der Betrachter aufnehmen kann, um seinen eigenen Gedanken und Empfindungen zu folgen. "Ich möchte die Bilder nicht auf etwas festlegen, sondern immer ein Geheimnis bewahren", merkt der Maler dazu an.

Um die vielschichtigen Farbspiele zu erreichen, hat von Grumbkow eine besondere Arbeitsweise entwickelt. Er trägt die Ölfarbe zunächst großzügig mit breitem Pinsel auf die liegende Leinwand auf. Er schüttet Wasser oder Chemikalien auf die Fläche und streut Pigmente darauf, um Farbverläufe entstehen zu lassen. "Am Anfang schau ich erstmal, was sich daraus entwickelt. Ich nenne es gesteuerten Zufall", erklärt von Grumbkow. Dieser Dynamik spürt der Maler dann weiter nach. Die Entstehung eines Kunstwerkes ist für ihn stets wie eine Entdeckungsreise.

Zu seiner Technik gehört es auch, die Leinwand aufzustellen und zu drehen, so dass beim Verlaufen der noch flüssigen Farbe weitere Muster entstehen. Strukturen wie Vergitterungen und Netze legen sich so über das Bild und suggerieren Tiefe.