Die Schauspielerin Inga Winter: Sie macht, was ihr gefällt
Die Schauspielerin liebt Pfützen, Rasseln und offene Worte. Sie singt im TiC und bringt gute Laune in den Freizeitpark Bottrop.
Wuppertal. Wenn Darsteller jahrelang die selbe Rolle verkörpern, entwickeln sie häufig das Bedürfnis nach anderen Aufgaben für zwischendurch. Inga Winter ist eine der tragenden Stimmen schlechthin bei allen Revuen, die das Theater in Cronenberg (TiC) auf die Bühne bringt.
Ob "Live is Life", "Der Ball ist rund" oder "Wadde Hadde Dudde Da": Wo gesungen wird, ist die 25-Jährige mit ihrer wohl klingenden, tiefen Stimme gesetzt.
Jetzt aber ist es Zeit für etwas Neues - und deshalb hat die Wuppertalerin im Movie Park Bottrop angeheuert. In der Rolle als Unschuld vom Lande, die gerade in Hollywood gelandet ist und von der großen Karriere träumt, "bespaße ich spontan Leute", freut sie sich. Das macht nicht nur "unheimlich viel Spaß", "ich lerne vor allem auch viel".
Obwohl sie nach Eigenaussage "ein Leben lang Theater spielt", schon als kleines Mädchen im Theater am Eckbusch zeigte, was sie kann, und mittlerweile seit vier Jahren im TiC dabei ist, erlebt sie ihr Sommer-Engagement in Bottrop als "echte Feuertaufe". Und die ist ihr wichtig, denn ihr nächstes Ziel ist, die Aufnahme an einer renommierten Schauspielschule zu schaffen.
"Beim letzten Versuch hat’s für Folkwang und Arnheim noch nicht gereicht. Jetzt weiß ich aber wenigstens, wie eine Audition funktioniert und wie ich mich für die nächste Prüfung besser vorbereiten muss", erzählt sie.
"Singen ist die einzige Sache, in der ich echt diszipliniert bin", gesteht sie. Und weil sie beruflich gerne machen möchte, "was mir wirklich gefällt", wäre eine Bühnenkarriere schön.
Wenn Winter aus ihrem Leben erzählt, von der geschmissenen Schullaufbahn, vollkommen unterschiedlichen Jobs ("von Altenheim bis Burgerbrater ist alles dabei"), ihrer Wohngemeinschaft in der Südstadt ("ich habe gerne Leute um mich herum") oder Nichte Pauline, mit der sie "am liebsten durch die dicksten Pfützen springt", dann klingt das fröhlich und lebensbejahend und erinnert an eine andere Lebenskünstlerin - an Pippi Langstrumpf.
Diesen berühmten Rotschopf hat Winter nicht nur am Kinder- und Jugendtheater äußerst erfolgreich dargestellt. "Pippi ist eine Traumrolle. Ich fand immer schon ihre Art, an Sachen heranzugehen und unbeschwert damit umzugehen, bewundernswert. Die ist genau so eine Quatschmacher-Tante wie ich."
"Mir fällt’s nicht schwer, mich zum Affen zu machen", sagt sie lachend. Begeistert erzählt sie, wie gerne sie der dreijährigen Pauline Rasseln und Trommeln und "alles andere, was schön Krach macht" schenkt. Zu ihren gesanglichen Vorbildern gehören Musiker aus der Funk- und Soul-Ecke. "Ich bin kein Typ fürs Reinfressen, sondern für die direkte Ansprache und das offene Wort."
Vor allem möchte sie nicht irgendwann verpasste Gelegenheiten bereuen müssen. Darum hält sie es mit Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf - "die macht, was ihr gefällt".