Die Sinfoniker begeistern mit Star Wars und Harry Potter

Unter dem Titel „Hollywood auf dem Johannisberg“ spielte das Orchester Film-Hits der vergangenen Jahrzehnte vor vollem Haus.

Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Hollywood zu Gast auf dem Johannisberg — das wollten sich viele Wuppertaler nicht entgehen lassen. Mit dem Londoner Nic Raine stand ein Filmmusikexperte am Dirigentenpult vor der ausverkauften Historischen Stadthalle. Den Einstieg kannte wohl jeder: die 20th Century Fox-Fanfare, die Melodie von Filmkomponist Elmer Bernstein, die schon in „Die glorreichen Sieben“, in der Marlboro-Reklame oder im James Bond-Film zu hören war.

Romantisch wurde es bei „My Own True Love“ aus „Vom Winde verweht“: Musik mit sattem und schicksalsschwerem Blechbläser-Sound, die zum Träumen verführte. Ganz anders die Filmmusik bei Harry Potter: Geheimnisvoll sirrten die Geigenbögen über dem Klang der Harfe.

Zwischen den Stücken führte Raine durch das Programm — humorvoll gewürzt mit Anekdoten aus der Filmbranche. Im Soundtrack von „Gladiator“ mit seiner pulsierend-aufgeregten Musik dann Ambossschläge über dem hämmernden Rhythmus: „Der Amboss ist hier ein Stück aus einer Schwebebahnschiene“, erklärte Raine schmunzelnd.

Die Blechbläser waren mit voller Kraft gefordert, und die Schlagwerke imitierten exotische Klänge und Geräusche. So etwa in Jerry Goldsmiths Gremlins-Suite: Da stampfte, röhrte und polterte es, und die Sinfoniker mutierten zur energiegeladenen Big Band. Die Melodie aus „Der Herr der Ringe“ holte Bilder aus dem Auenland vor das innere Auge, und auch „Forrest Gump“, „Doktor Schiwago“ und „Star Wars“ riefen so manche Erinnerung wach. Nach tosendem Applaus und begeisterten Pfiffen gab es noch den mächtigen „Raider´s March“ aus „Indiana Jones“, bevor Nic Raine ein rundum zufriedenes Publikum in die Nacht entließ.