Die Taggels auf der Erfolgsspur

Buch, Hörbuch und Musik gibt es schon — der Wuppertaler Leon Marché verhandelt jetzt über die Filmrechte.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Sie heißen Taggels. Sie sind pfiffig, neugierig und die besten Fragenbeantworter der Welt. Dass es die Comic-Figuren überhaupt gibt, hat ihr Erfinder, der Wuppertaler Musiker und Produzent Leon Marché, seiner Tochter Emelie zu verdanken. Und dass sie so aussehen, wie sie aussehen, einer falschen Telefonauskunft.

Eigentlich wollte Marché die Taggels einem Verlag anbieten. Er landete, wegen einer Namensähnlichkeit, bei Pit und Haggi Eberle. Die haben schon Fix und Foxi, Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg gezeichnet. Marché: „Die fragten, worum es denn gehe — und ob sie sich das mal ansehen könnten.“

Aus einer Idee, die vor fünf Jahren aufkam, sind mittlerweile ein Buch, ein Hörbuch und ein Musik-Album entstanden. Jetzt scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen: Marché verhandelt über die Filmrechte und alle möglichen Nebenverwertungen. Marché: „Vor einem Jahr hätte ich das nicht geglaubt. Jetzt geht das Ding durch die Decke.“

Angefangen hat es vor fünf Jahren mit Vaterpflichten. Es galt, morgens vor dem Kindergarten die Haare von Tochter Emelie zu kämmen. „Bei der Löwenmähne eine Herausforderung.“

Also hat er erzählt: Das sind diese Haarknoten, die Taggels. Warum sind sie dann weg, wo sind sie hin? Die verwandeln sich in die besten Fragenbeantworter der Welt. Warum schmeckt Spinat nicht nach Schokolade? Wie kommen die Menschen ins Fernsehen? Wo fängt der Himmel an? So begann alles. Es ging eher langsamlos, Schritt für Schritt. Das Buch „Wo fängt bloß der Himmel an?“ hat der Autor Michael Kenda geschrieben, auf dem Album ist die Sängerin Pera zu hören.

Marché ist vom Potenzial der Taggels überzeugt. „Die kombinieren Spaß, Spannung, Musik, Fragen, das ist unschlagbar.“

Ein kanadischer Fernsehsender will jetzt die Filmrechte für drei Jahre, eine Zeichentrickserie mit zehn Folgen produzieren, mit Option zur Verlängerung. Inzwischen haben Marché auch Anfragen des ZDF und von Walt Disney Deutschland erreicht. Und auf der Comic-Messe in Hollywood habe es gute Reaktionen gegeben. Marché ist optimistisch: „Figuren made im Bergischen: Das wird weltweit für Furore sorgen, das ist sicher.“