Dramatische Studien im Kleinen Schauspielhaus
Wuppertal. Kurz vor Ende ihrer ersten Spielzeit in Wuppertal feiert Anne-Catherine Studer noch einmal Premiere. Im Kleinen Schauspielhaus erlebt sie wahre Dramen: Am Donnerstag, 1.Juli, stellt die gebürtige Schweizerin Texte von Elfriede Jelinek vor.
Frauen und ihre Rolle in der Gesellschaft, Frauen und Macht, Frauen und die Kunst: Das sind die Themen, denen sich Jelinek widmet. Studer bringt die textlastigen Frauengeschichten nun auf die Bühne. Märchenfiguren und historische Gestalten bevölkern die Studien, die Jelinek unter dem Titel "Prinzessinnendramen. Der Tod und das Mädchen" zusammengefasst hat.
Assoziationen zu Shakespeares Königsdramen sind durchaus gewollt. Schneewittchen etwa, die wegen ihrer Schönheit verfolgt wird, findet beim Jäger - im Gegensatz zum ursprünglichen Märchen - kein Erbarmen. Ihre Attraktivität bedeutet dem Tod nichts. In Monologen lässt Jelinek ihre (alltags-)mythischen Gestalten reflektieren - aus verschiedenen Perspektiven. Gemeinsam ist den weiblichen Figuren die Nähe zum Tod. Selbstironisch, komisch und auch bitterernst untersucht Jelinek die Geschlechterverhältnisse. Dabei mischt auch ein Mann kräftig mit: Jakob Felder übernimmt die inszenatorische Beratung. thö
Die Produktion hat am Donnerstag, 1. Juli, um 20 Uhr Premiere im Kleinen Schauspielhaus. Auch am 9. Juli, ebenfalls 20 Uhr, tritt Studer an der Kluse auf. Karten gibt es unter Telefon 5694444.