Drei Fragen an... Stefano Poda, Regisseur bei „Tosca“
Mit „Tosca“ starten die Wuppertaler Bühnen morgen Abend in die neue Spielzeit. Inszeniert hat den Klassiker der Italiener Stefano Poda.
Wuppertal. Es ist eine Nagelprobe: Mit dem Opern-Krimi „Tosca“ von Giacomo Puccini starten die Wuppertaler Bühnen morgen in die neue Spielzeit — die erste Premiere unter Toshiyuki Kamioka als Intendan, der das feste Ensemble abgeschafft hat. Für die Inszenierung ist Stefano Poda verantwortlich, der eine Tosca 2012 bereits in Klagenfurt zur Aufführung brachte. Der italienische Regisseur der jüngeren Generation hat auch das Bühnenbild, die Kostüme und das Lichtdesign selbst entworfen.
Herr Poda, welchen Schwerpunkt legen Sie in Ihrer Tosca-Inszenierung? Gibt es aktuelle oder politische Bezüge?
Stefano Poda: Für mich ist es eine Tautologie, ein Stück von einer Zeit in eine andere zu verlegen, nur weil uns diese Zeit näher ist oder weil wir sie vermeintlich besser verstehen. Puccinis Musik ist wie jedes Meisterwerk zeitlos. Unnötig ist jede Aktualisierung. Das möchte ich mit meinen Inszenierungen zeigen. Deshalb sind sie auch weder historisch noch modern, sondern zeitlos.
Sie sind auch für Bühne, Kostüme und Licht verantwortlich. Hat das Vorteile?
Poda: Meine Regiearbeiten stellen ein Gesamtkonzept dar, das von der Magie der Musik ausgeht. Es sind also Träume von einer mir eigenen Welt, nach der ich mich sehne. So verschmelzen Regie, Bühnenbild, Kostüme und Licht zu einem Ganzen, das seine Eigengesetzlichkeit entwickelt. Das Wichtigste aber ist das Licht, die einzige Übereinstimmung mit der Musik. Es ist wie ein Geist, der keinen Körper braucht. Das Licht untersucht und offenbart den Zustand und die Wurzeln des Gefühls.
In welchen anderen Städten wird Ihre Tosca-Inszenierung noch zu sehen sein?
Poda: Sie wurde von den Wuppertaler Bühnen in Auftrag gegeben und ist in erster Linie für Wuppertal entstanden. Dennoch würde es mich natürlich sehr freuen, wenn es den Bühnen gelänge, diese aufwändige und schöne Produktion auch anderen interessierten Theatern in Europa zugänglich zu machen.