Bildhauerin Christiane Püttmann: „Es macht einfach Spaß“
Die Steinbildhauerin hat jetzt ein Atelier auf den Südhöhen bezogen.
Ronsdorf. „Es macht einfach Spaß.“ Viel mehr muss Christiane Püttmann gar nicht sagen. Man sieht ihr an, dass sie sich in ihrem neuen Atelier wohl fühlt. Die Steinbildhauerin ist von Wichlinghausen, wo sie zwölf Jahre lang gearbeitet hatte, nach Ronsdorf gezogen. Ihre neue Kreativstätte liegt etwas abseits der Lohsiepenstraße im Grünen. Der geräumige Arbeitsbereich und das rund 500 Quadratmeter große, von Bäumen eingerahmte Außengelände lassen der Künstlerin Raum zum durchatmen. Das fördert ihre Kreativität: „Neue Umgebung, neue Ideen“, sagt sie.
Bereits so kurz nach dem Einzug vermittelt das neue Atelier einen Eindruck von Schaffensprozessen: Vor allen vier Wänden befinden sich entweder Rohmaterialien wie Anröchter Stein, Wesersandstein und Muschelkalk oder Werkzeuge wie Schleifbock, Bohrmaschine, Hämmer, Scheren, alle Arten von elektrischen oder von Hand zu bedienenden Meißeln.
Alles ist von Staub bedeckt. Neben der Tür ragt ein deckenhoher Kran auf - denn Christiane Püttmanns Arbeitsmaterial kann durchaus schwerer sein als sie selbst. Beim Umzug bewegte die Künstlerin gleich tonnenweise Steine. „Daran will ich nicht mehr denken“, sagt die Wuppertalerin.
Lieber freut sie sich an einem neu erstandenen Heizofen, der ihr die Arbeit an kalten Tagen erleichtert. In ihrem alten Atelier konnte sie solch ein Gerät nicht aufstellen. Auch Kunstwerke entstehen bereits in dem neuen Raum.
Zurzeit erschafft Christiane Püttmann Städte, arbeitet aus Steinblöcken Reihen- und Einfamilienhäuser, Mietkasernen, Treppen und Straßen heraus. Möglicherweise fließt in dieses Werk, das die Künstlerin für eine Privatausstellung anfertigt, auch eine Verarbeitung ihres Standortwechsels ein.
Einen großen Teil ihrer Skulpturen - welche sie in den mehr als 20 Jahren ihrer Karriere nie gezählt habe - machen Gesichter aus. Doch auch für Blumen hegt die frisch gebackene Ronsdorferin eine große Leidenschaft. In ihrem Garten hat sie ein Beet angelegt, das neben Gräsern, Phlox, Waldaster, Lichtnelke und Amaranth auch selbst erschaffene, steinerne Blumen schmücken.
Im Herbst werde der Außenbereich noch durch speziell geformte Hecken verschönert, die ihren diversen aufgestellten Skulpturen eine angemessene Kulisse und Besuchern einen spannenden Anblick bieten sollen.
Derzeit sind ein „Morgendorf“ sowie neun „Himmelsgärten“ aufgestellt, die ihren endgültigen Platz jedoch noch nicht eingenommen haben. „Das muss alles langsam wachsen“, sagt Christiane Püttmann, die nun viel Zeit hat, ihre neue Umgebung nach ihren Wünschen zu formen.