Serie: Wuppertal 2025 „Hier eine kurze Lesung, da ein kleines Konzert“
Das Trassenfestival soll 2017 auf 22 Kilometern Musik, Tanz, Literatur, Kunst, Film und Geschichte bieten.
Wuppertal. Gigantische 22 Kilometer Platz für Musik und Tanz, Literatur und Kunst, Film und Performance, Geschichte und Architektur soll das Trassenfestival 2017 bieten.
Als überregionales Kunst-und Kulturevent will die Stadt diese Veranstaltung, die zu den 13 Schlüsselprojekten von Wuppertal 2025 gehört, gemeinsam mit den Nachbarstädten Remscheid, Solingen und Velbert aufziehen. Für solch ein Riesending braucht es mehr als einen Probelauf.
Deshalb soll das diesjährige Konzert-Festival Viertelklang am 22. August schon mal ausprobieren, wie ein Teil-Trassen-Fest funktionieren kann.
Im nächsten Jahr zieht es dann zur Generalprobe weiter auf einen anderen Streckenabschnitt. Viertelklang widmet sich genreübergreifend der Musik — ob Rock, Jazz, Chor oder Klassik, beim Fest von Stadtrand zu Stadtrand sollen dann alle Sparten durch regionale und überregionale Künstler vertreten sein — selbst die Tunnel könnten mit Lichtkunst integriert werden.
„22 Kilometer, 22 Stunden Programm“ ist die Leitidee von Monika Heigermoser, der Leiterin des Kulturbüros. Sie möchte nicht die gesamte Trasse zur Bühne machen, sondern verschiedene Sparten an bestimmten Orten konzentrieren: „Wir wollen nicht überall alles anbieten, sondern Zentren für Musik, Theater, Literatur schaffen — sonst verlieren die Besucher den Überblick.“
Es soll immer mehrere kurze Veranstaltungen geben, damit die Besucher möglichst viel mitbekommen: „Hier eine kurze Lesung, da ein kleines Konzert.“ Sie kann sich auch geführte Touren durch die Nacht vorstellen. Die Künstler arbeiten stationär, die Besucher wandern, radeln und rollen von einem Ort zum anderen. Mit den Bahnhöfen Ottenbruch, Mirke und Loh sowie Kunstprojekten wie dem Stellwerk gibt es bereits eine gewisse Infrastruktur, doch für ein großes Festival dürfte das nicht reichen.
„Künstlerisch übernimmt das Kulturbüro die Federführung“, sagt Heigermoser. „Aber die Planung können wir nicht allein übernehmen.“ Deshalb soll es wie bei der Literaturbiennale einen Beirat mit kompetenten Leuten aus unterschiedlichen Sparten und von den verschiedenen Trassen-Orten geben. Dieser solle entscheiden, wer was wo macht.
Die Genehmigungen für zusätzlichen Lärm und Leitungen sind kein leichtes Unterfangen, aber das größte Problem ist auch bei diesem Kultur-Projekt die Finanzierung. Ein Förderantrag ist laut Stadt gestellt. „Wir brauchen aber personelle Kapazitäten für die Planung und ein ausreichendes finanzielles Polster, um Drittmittel überhaupt einwerben zu können“, sagt die Leiterin des Kulturbüros. Bei allen Fördermitteln muss die Stadt schließlich einen Eigenanteil von 20 Prozent einbringen.