Konzert: Ein Wechselbad der Gefühle - Musik zwischen Himmel und Hölle, Angst und Triumph
An Karfreitag gab der Konzertchor der Volksbühne Wuppertal ein Konzert. Gemeinsam mit Gesangssolisten und dem Bachverein Düsseldorf unterstützte der Chor die Wuppertaler Sinfoniker.
Wuppertal. Nach der Radikalkur, der sich der Konzertchor der Volksbühne Wuppertal durch seinen künstlerischen Leiter Thorsten Pech um die Jahreswende unterzogen hatte (die WZ berichtete), stellte er sich am Karfreitag erstmals wieder dem Publikum - diesmal ohne den Schubertbund, aber gemeinsam mit dem Bachverein Düsseldorf, den Pech ebenfalls leitet.
Anton Bruckners gehaltvolle 3. Messe in f-Moll hatten sie vorbereitet - und brachten sie mit dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Klauspeter Seibel zum Erklingen.
In ein tiefes Loch scheint der stark abgespeckte Volksbühnenchor nach den Querelen der vergangenen Wochen nicht gefallen zu sein. Denn mit der Unterstützung aus Düsseldorf gelang den engagierten Laiensängern eine achtbare Vorstellung.
Akustisch war es von Vorteil, die Solisten von den Wuppertaler Bühnen hinten links neben dem Orchester zu platzieren. Denn nicht immer konnten sie sich gegenüber den Instrumenten durchsetzen. Nur Bassist Reinhold Schreyer-Morlock gelang das mit seiner sicheren, beweglichen Stimme.
Dagegen forcierte Sopranistin Elena Fink zu sehr in der Höhe. Ihre Stimme klang so im hohen Register zu scharf und schien sich fast zu überschlagen. In der mittleren Lage war sie hingegen ausgewogen und schön anzuhören. In den tiefen Tongefilden war sie zu matt.
Die verzückt singenden und musizierenden, auf Wolkenbergen sitzenden Engel im ersten Satz, die große emotionale Erschütterung mit dem einhergehenden Gefühl der Leere im zweiten und das Hohngelächter in der Hölle beim Finale konnten leicht fassbar nachvollzogen werden.
Es mangelte jedoch an einem fließenden Aufbau von fesselnden Spannungsbögen. Einiges wirkte zu übergangslos.