Kostenlose Kultur für Studenten verlängert
Bühnen, Hochschulen und Sozialwerk führen das erfolgreiche Modell weiter.
Wuppertal. Kultur für lau — das bedeutet die so genante Bühnenflatrate für Wuppertaler Studenten: Alle Studierenden von Uni. Musikhochschule und kirchlicher Hochschule können kostenlos in Oper, Schauspiel und Sinfoniekonzerte besuchen und dazu eine Begleitperson mitbringen. Hochschul-Sozialwerk, der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) und die Wuppertaler Bühnen haben den Probevertrag on 2014 jetzt in eine dauerhafte Vereinbarung umgewandelt.
„Für uns ist das ein supertolles Projekt“, erklärte Bastian Politycki vom AStA, der studentischen Vertretung an der Uni. Die Bühnenflatrate sei „ein Riesenstandortvorteil für die Wuppertaler Uni, um die uns andere Unis beneiden.“ Auch Ulla Sparrer, stellvertretende Geschäftsführerin des Hochschul-Sozialwerks, sagte: „Wir sehen das sehr positiv.“
Studenten müssen sich nur mit ihrem Studentenausweis in der Kulturkarte oder an der Abendkasse melden, um ein Ticket für sich und eine Begleitperson zu erhalten. „Einfacher geht es nicht“, sagt Bühnen-Geschäftsführer Enno Schaarwächter, der die Idee vor zwei Jahren aufbrachte.
Er hatte in einer Theaterzeitung gelesen, dass Bochumer Studierende kostenlos das Bochumer Schauspielhauses besuchen dürfen. Er fragte beim Hochschul-Sozialwerk an, ob das auch in Wuppertal möglich sei. Sozialwerk-Geschäftsführer Fritz Berger war sofort Feuer und Flamme und schlug vor, die Finanzierung mit dem AStA zu teilen — das gelang.
Die Flatrate wird finanziert, indem Sozialwerk und AStA jeweils 50 Cent pro Student im Semester zahlen. Dank der steigenden Studierendenzahlen können sie das leisten, ohne die Beiträge der Studenten zu erhöhen. „Für uns sind das feste Einnahmen, mit denen wir rechnen können“, freut sich Enno Schaarwächter über die rund 40 000 Euro im Jahr. Ihm ist aber vor allem junge Publikum wichtig, das er auf diese Weise gewinnen will.
Bisher gingen rund 5000 Karten an Studenten und ihre Begleiter. Besonders das Sinfonieorchester zog viele Studierende an: In der aktuellen Spielzeit gingen dafür 750 Studentenkarten weg. Auch die Oper Madame Butterfly hatte mit 140 viele Fans unter den Studenten. Bei dem Kultmusical West Side Story gelang das nur 38 Mal — da waren zahlende Besucher schneller.