Kreativkunst mit Schablone
Margarete Müller-Teschke präsentiert ihre Arbeiten in der BKG.
Wuppertal. „Ich baue eher als ich male“, sagt Margarete Müller-Teschke. Denn buchstäblich prägender Bestandteil ihrer Arbeiten sind Schablonen, auf die sie dick Acrylbindemittel spachtelt.
Danach entfernt sie die Schablonen wieder: „Die schrubbe ich ab und kann sie noch mal verwenden“, sagt die Künstlerin aus Mettmann. Deswegen begegnet man ihnen auch immer wieder aufs Neue . Gestern hat sie eine Ausstellung mit fast 30 überwiegend aktuellen Werken in den Räumen der Bergischen Kunst-Genossenschaft (BKG) an der Hofaue eröffnet.
„Transit“ hat Margarete Müller-Teschke ihre Ausstellung genannt — Tore und Brücken sind ein großes Thema. Und auf irgendeinem Weg, in irgendeiner Entwicklung sei man schließlich immer, sagt sie. Die Schablonen fügen sich zu floralen, fossilen oder abstrakten Mustern auf den Pfeilern und Mauern des Bildmotivs — eindrucksvoll und vielschichtig, ohne dominant zu wirken. Insbesondere die Werke in verhaltenen Farben bekommen dadurch etwas von antiken steinernen Friesen.
Allein anhand der Schablonen ließe sich eine biografisches Reise-Raster der Künstlerin erstellen, denn sie sucht die Objekte nicht, „sondern ich finde sie“: schlichte Vierecke aus dem heimischen Baumarkt, Wandmuster aus einem Laden in Berlin, ein abgerissener Buchstabe von einem Zirkusplakat, Filzornamente aus dem französischen Vallauris, Vorlagen für Henna-Tatoos, Verschlungenes aus einem Bodyshop in Rom.
Margarete Müller-Teschke beherrscht aber auch das Spiel mit starken Farben — auf „Im Dunkeln singen“ etwa lösen sich vielfarbige Fontänen vom dunkelblauen Hintergrund — eine Erinnerung, wie sie als Kind auf der Kellertreppe gesungen hat, um sich selbst Mut zu machen. Stimmungen und Erinnerungen sind für sie eine gute kreative Basis: „Man kann nur rauslassen, was gerade drin ist.“