Kremendahl: „Der Verlust Kamiokas ist ein Desaster“
Ehemaliger Bürgermeister kritisiert seinen Nachfolger Peter Jung.
Wuppertal. „Der bevorstehende Weggang von Toshiyuki Kamioka ist ein schwerer Verlust für Wuppertal“, schreibt Hans Kremendahl, Wuppertals Oberbürgermeister a.D., über die Pläne des Generalmusikdirektors und Opernintendanten. Wenn es stimme, dass der Oberbürgermeister es Kamioka verwehrt habe, zwei Monate im Jahr in Japan zu arbeiten, sei das „schlicht ein verhängnisvoller Fehler“.
„Es ist nicht unüblich, dass Dirigenten von internationalem Rang mehrere Orchester leiten. So war Herbert von Karajan in seiner Glanzzeit gleichzeitig Leiter der Berliner Philharmoniker, der Wiener Philharmoniker und des Philharmonia Orchestra London — und zeitweilig auch Chef der Salzburger Festspiele“, so Kremendahl. Der Qualität der genannten Orchester habe das keinen Abbruch getan. „Da mutet es provinziell an, Kamioka auf 100 Prozent Wuppertal festlegen zu wollen. Jetzt haben wir ab 2016 null Prozent Wuppertal.“ Für das Orchester und das gesamte Kulturleben der Stadt Wuppertal sei der Verlust Kamiokas „ein Desaster“. Red