Kristof Stößel bringt die "Golden Girls" nach Barmen
Der 31-Jährige betreut den Musical-Bereich im Barmer Bahnhof. Ein Gespräch über neue Pläne und „goldige Mädchen“.
Barmen. Die „goldigen Mädchen“ kommen nach Barmen: Martina Anhang, Martina Wortmann, Anita Zlotos und Ingrid Sommerfeld gründen eine WG. Als „Golden Girls“ feiern sie am 11. März um 20 Uhr Premiere im Barmer Bahnhof. Mit der Inszenierung geht für Regisseur Kristof Stößel ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.
Herr Stößel, was werden die „Golden Girls“ in Barmen erleben?
Kristof Stößel: Die Idee für diese Produktion hatte ich schon vor mehr als zwei Jahren. Leider kam es aus verschiedensten Gründen nie dazu, dass wir wirklich loslegen konnten. Nun bin ich überglücklich, ein Teil des neuen Forum Maximum im Barmer Bahnhof zu sein. Genau dorthin gehören die „Golden Girls“. Vier Folgen der beliebten Fernseh-Serie habe ich bearbeitet, und wer die Serie geliebt hat, wird auf seine Kosten kommen und sicherlich sehr vieles wiedererkennen. Die Damen lieben, streiten, weinen, lachen und essen in ihrer liebenswerten Art. Durch die Architektur unseres Hauses fühlt man sich, als säße man mit den Schauspielerinnen im Wohnzimmer.
Sie betreuen im Barmer Bahnhof den Bereich „Theater und Musical“. Welche weiteren Produktionen sind in Planung?
Stößel: Ich habe schon viele Ideen und würde mich freuen, wenn wir als zusätzliches Theater angenommen würden und sich dann die vielen Theater in Wuppertal wunderbar ergänzen. Im Bahnhof kann man ganz andere Stücke auf die Bühne bringen als zum Beispiel im TiC oder dem Rex-Theater. Und genau das macht es so spannend und für die Zuschauer so interessant. Eine so intime, wunderbare Produktion von „My Fair Lady“ wie im TiC-Theater würde bei uns nicht funktionieren. Mehrere verschiedene Theater mit unterschiedlichen Stücken in einer Stadt — das ist einfach großartig.
Was ist konkret in Vorbereitung?
Stößel: Wir planen für den Sommer das Stück „Swing Sisters“, ein Musical mit alten bekannten Swing-Nummern wie „Over the rainbow“ und „Sing Sing Sing“. Vor zwei Tagen hatten wir ein Vorsingen und haben für den Herbst eine tolle Besetzung für das Stück „Die 8 Frauen“ bekommen, wofür Christian Seisel neue Musik komponieren wird. Wichtig ist mir, dass wir auch Profis auf der Bühne haben — da ich als Darsteller selbst oft gemerkt habe, wie schwer es ist, gute Jobs zu bekommen, die auch noch bezahlt werden.
Wuppertal hat eine engagierte Theaterszene. Bei den „Golden Girls“ machen Darstellerinnen mit, die — wie Sie — im TiC-Theater bekannt wurden. Wie möchte sich in Wuppertals blühender Bühnen-Landschaft nun der Musical-Bereich im Barmer Bahnhof positionieren?
Stößel: Die „Golden Girls“ sind TiC-Darstellerinnen und werden es natürlich auch bleiben. Ich selbst hoffe, bei dem tollen neuen TiC-Spielplan auch wieder mitmachen zu können. Ich denke, dass die „Golden Girls“ ein echter Erfolg werden können. Wir haben schon Anfragen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Mein Herz gehört dem Musical. Es gibt in New York und London viele kleine Theater, die auch Musicals zeigen. Warum sollte dies nicht auch in Wuppertal funktionieren? Außerdem werden auch Liederabende über die Knef und Dietrich machbar sein. Wir wollen die Theaterszene in Wuppertal bereichern und uns nicht auf ein Genre festlegen.