Online-Talk in der Tanz Station Das Konzept Bahnhofskunst
Kunst neben an- und abfahrenden Zügen, zwischen vorbei hastenden Reisenden und inmitten verweilender Passanten: Wie funktioniert das Kunst-Bahnhof-Konzept?
Kunst neben an- und abfahrenden Zügen, zwischen vorbei hastenden Reisenden und inmitten verweilender Passanten: Wie funktioniert das Kunst-Bahnhof-Konzept? Dieser Frage stellte sich das Leitungsduo der „Tanz Station – Barmer Bahnhof“ am Montagabend in einer einstündigen Zoom-Konferenz. Thusnelda Mercy und Pascal Merighi luden unter dem Motto „Tanz meets…“ zum Bahnhofsgespräch ein. Mit vor Ort war das Kuratorenehepaar Tine und Eckehard Lowisch von der Kunststation im Bahnhof Vohwinkel. Digital zugeschaltet nahm Marcus Körber, Kurator der Städtischen Galerie Wolfsburg im Kooperationsprojekt Kunststation im Hauptbahnhof Wolfsburg, teil. Moderiert wurde das Gespräch von der Wuppertaler Dramaturgin Uta Atzpodien.
Vielschichtige Konzepte
mit Herzblut
Drei aktive Bahnhöfe und drei unterschiedliche Kunstprojekte trafen zum Erfahrungsaustausch aufeinander und ihre „Bahnhofsvorsteher“ präsentierten vielschichtige Konzepte mit Herzblut. Die „Tanz Station – Barmer Bahnhof“ ist der jüngste Kunstraum der drei. Erst Anfang des Jahres gründeten die beiden ehemaligen Mitglieder des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch diesen Ort des kreativen Austausches. Im denkmalgeschützten Barmer Bahnhof sollen in Kooperation mit der freien Tanzszene analoge und digitale kunstübergreifende Aktionen initiiert werden.
Während sich die „Tanz Station“ im ersten Stock des Bahnhofsgebäudes befindet, ist die Kunststation in Vohwinkel im Erdgeschoss ansässig. Bei freiem Eintritt und zwischen zwei Zügen kann dort bildende Kunst erlebt werden. Ziel ist es für Tine Lowisch, Menschen mit der Kunstvermittlung herauszufordern und zu interessieren. „Publikum ist Kulturgut, das man pflegen sollte.“ Als kleines Gastgeschenk zeigten Mercy und Merighi ein Kurzvideo, in dem die beiden den Bahnhof Vohwinkel tänzerisch vorstellten und mit ihren Bewegungen räumlich vereinnahmten. Damit unterstrichen sie ihre Idee des interdisziplinären Austauschs auf besondere Art.
Der am meisten frequentierte Kunstraum ist die Kunststation im Hauptbahnhof Wolfsburg mit täglich um die 20 000 Passanten. Im öffentlichen Eingangsbereich wird seit 2006 eine Wartenische mit Malerei, Fotografie oder dreidimensionalen Objekten bespielt. Ausgangspunkt waren die 2004/05 integrierten Bodenplatten des Künstlers Daniel Buren. Marcus Körber stellte das Projekt vor.
Dieses Bahnhofsgespräch war das erste einer neuen Reihe „und nur eines der vielen Formate, die umgesetzt werden sollen“, so Pascal Merighi.