Seeking Raven Martin Zang: Rock passt zu Elektrotechnik
Martin Zang schreibt seine Doktorarbeit und tritt im Underground auf.
Wuppertal. Für Martin Zang sind Physik und Musik kein Widerspruch. Er ist Schlagzeuger und Background-Sänger bei der Progressive Rock-Band Seeking Raven: „Wir spielen eine Mischung aus Rock und Progressive Metal — und ausschließlich eigene Songs“, sagt der 31-Jährige vor dem heutigen Konzert im Underground.
An der Bergischen Universität beschäftigt er sich intensiv mit Strahlen. Denn nach seinem Studium der Elektrotechnik promoviert Zang derzeit über elektromagnetische Felder. Er will Verfahren entwickeln, mit denen man ihre Wirkung auf den Menschen messen kann: „Wie absorbiert der Körper die Leistung, die Handys oder Nacktscanner abstrahlen?“ 2018 soll die Doktorarbeit fertig sein.
Die Musik ist für den Elektroingenieur ein passender Ausgleich: „In meiner wissenschaftlichen Arbeit gelten die festen Gesetze der Physik. In der Musik mag ich es, bewusst Regeln zu missachten und sie im nächsten Moment wieder einzuhalten. Dieses Wechselspiel finde ich sehr spannend, weil es die Musik lebendiger macht.“
Seit einem Jahr spielt und singt er bei Seeking Raven. Die Band hat im Herbst auch schon die CD „The Ending Collage“ herausgebracht: „Sie hat einige Beachtung gefunden, auch international“, sagt Zang. Das Album sei einem Kritiker in Frankreich ausgefallen; die Musikplattform Blaue Jungs, die auf Progressive Rock spezialisiert sei, habe es sogar zum Album des Monats gekürt.
Mit sechs Jahren hat er angefangen, Schlagzeug zu spielen. Schon als Kind kam er nicht nur mit Rock, Pop und Metal in Berührung, sondern auch mit Jazz und Fusion. In einem Velberter Blasorchester ist er immer noch Mitglied, „aber derzeit nicht aktiv“: „Ich habe mich von Anfang an nicht auf eine Musikrichtung festlegen wollen. Ich wollte auch immer am liebsten alles können, deshalb habe ich bisher in vielen unterschiedlichen Bands gespielt.“
Seeking Raven ist recht viel unterwegs im Bergischen und im Ruhrgebiet, Ende Februar haben sie einen Auftritt in Luxemburg und im April „vielleicht in Paris“. Vom musikalischen Anspruch habe die Band durchaus Profi-Niveau, sagt Martin Zang, „Aber wir können eben nicht davon leben.“