Neuer Spielplan: Glaslicht, Glückskeks und gutes Essen
Das Theater in Cronenberg plant trotz der Finanzkrise bis Ende 2008.
Düsseldorf. Wie die Stimmung im Ensemble ist? Da gelte derzeit nur ein Motto, sagt Intendant Ronald F. Stürzebecher: "Jetzt erst recht." Den hoffnungsvollen Worten sollen ab morgen Taten folgen, denn das Theater in Cronenberg (TiC) will trotz Insolvenz weitermachen - mit schwarzem Humor.
Den liefert das Autorenduo Ray Cooney und John Chapman: Ihre "Schwester Hester aus Lancaster", die morgen um 20 Uhr Cronenberg erobern will, dürfte eine frische Portion Heiterkeit in die Krisen geschüttelte Kultubühne bringen.
Dort präsentiert der Hausherr keine leeren Durchhalte-Floskeln, sondern einen gut gefüllten Spielplan. "Keine Vorstellung wird gestrichen", betont der TiC-Chef. "Es läuft alles wie geplant weiter." Zumindest künstlerisch.
Während das Ensemble zwischen Hoffen und Bangen Theater macht, hält das Jahr 2008 auch für die Zuschauer ein Auf und Ab der Gefühle bereit - nämlich ein gut gemischtes Programm mit Märchen, Musicals und reichlich Komödien.
Da Stürzebecher nicht - wie branchenüblich - vom Herbst bis zur Sommerpause plant, sondern das ganz Jahr über Komisches und Tragisches vereint, beginnt die TiC-Saison am 18. Januar - mit dem Thriller "Glaslicht", den Stürzebecher höchstpersönlich inszeniert. Dabei wandeln seine Darsteller auf den Spuren von Ingrid Bergman, denn Patrick Hamiltons Kriminalstück, 1938 in London uraufgeführt, wurde durch die Verfilmung von George Cukors ein Welterfolg.
"Ein Herz und eine Seele" sind, Wolfgang Menge sei Dank, im TiC-Studio zu erleben. Markus Griebenow setzt die Dinnershow in Szene. Apropos: "Es zeichnet sich ein Trend ab", hat der Intendant festgestellt. "Das Publikum mag die Mischung aus Unterhaltung und Essen."
Weshalb munter nachgedeckt wird: "Schlupis seltsame Fälle", Stürzebechers Krimi-Dinner-Shows, sollen das Publikum auch in der neuen Spielzeit in Atem und am Schlemmen halten. Während Schlupis Ermittlungen ein satter Erfolg sind, gibt es gleichzeitig ein Sorgenstück. Die Ursache für die magere Resonanz auf die 90er-Jahre-Revue "Wadde Hadde Dudde Da" macht der Hausherr allerdings nicht an der Qualität der Produktion fest.
Namen sind eben mehr als Schall und Rauch: "Mit dem Titel haben wir danebengegriffen", vermutet Stürzebecher. "Er sorgt für Irritationen, weil viele denken, dass es sich um einen reinen Stefan-Raab-Abend handelt." Vom Gegenteil können sich die Zuschauer auch in der kommenden Saison überzeugen.
Neu ins Programm kommt ein Monolog von Gerhard Dorfer und Anton Zettel: Der Vorhang für "Josef Lang - Die Erinnerungen des k. u. k. Scharfrichters" hebt sich am 7. Februar. Hans Richter lädt anschließend in die "Plaza Suite": Neil Simons bekannte Boulevard-Komödie feiert am 22. Februar Premiere.
Am 18. April heißt es: "Bei Anruf Mord". "Bären" gibt es ab dem 20. Juni in Cronenberg zu sehen, "Gefährliche Liebschaften" werden für den 12. September 2008 angekündigt. "Der Unheimliche" sorgt am 26. September 2008 für Spannung à la Edgar Wallace, "Der Glückskeks" kann erstmals am 8. November 2008 verzehrt werden. Auf das Familienmärchen folgt ein Lustspiel: "Madame, es ist angerichtet", heißt es am 28. November.
Saisoneröffnung "Schwester Hester aus Lancaster" zieht morgen ins TiC ein. Die rabenschwarze Erbschleicher-Komödie wird um 20 Uhr an der Borner Straße aufgeführt. Regie führt Ralf Budde.
Vorverkauf Karten gibt es unter Ruf 47 22 11 oder im Internet.