RME Streuf über das Museumscafé
Wuppertal. Herr Streuf, beschreiben Sie doch mal einen typischen Besucher des Museumscafés.RME Streuf: Der typische Besucher tritt allein, bei den großen Ausstellungen auch gern im Rudel, nämlich busweise auf.
Natürlich gibt es auch ab und an die intensiv plaudernden Paare, die gar nicht gehen wollen, dann bin ich immer ganz gerührt und wäre gerne selbst noch einmal etwas jünger. Der typische Museumsbesucher vergisst zwischen den Zeitungen die im Shop gekauften Postkarten. Er kommt aber nie zurück, um sie abzuholen — eben anders als bei teuren Mänteln. Hat sich das Publikum verändert mit den Jahren? RME Streuf: Eigentlich kaum. Außer, dass es vielleicht heute noch ein bisschen älter ist, als es ohnehin schon daherkommt, und leider sterben auch in 25 Jahren liebgewonnene Stammgäste, das ist traurig. Wir sind ja auch nicht jünger geworden in 25 Jahren.
Was ist anders als in anderen Lokalen?
RME Streuf: Schnell sollte man schon sein, denn die Gruppen müssen immer wieder rasch zum Bus. Darauf muss man sich einstellen, sonst gibt es Unruhe. Und weil es im Museum besonderen Spaß macht, die Zeit, zu vergessen, hat man zuweilen einen quengelnden Busfahrer auf der Matte stehen.
Welche Besucher sind Ihnen die liebsten — und welche können Sie gar nicht leiden?
RME Streuf: Es gab eigentlich noch nie Besucher die man nicht leiden mochte. Tatsächlich sind die Kulturfreunde meist ein pflegeleichtes Publikum. An Tagen mit freiem Eintritt gab es vereinzelt schon mal den „Macho-Mann“, der dann meinte, vor seiner Frau das Personal herunterputzen zu müssen, um dann am Ende doch ein fürstliches Trinkgeld zu geben. Oder den durchaus vermögenden Gast, der bei Zufriedenheit gern auch schon mal 10 Cent Trinkgeld gab. Eben wie Dagobert Duck nach dem Motto „immer schön das Geld zusammenhalten — besser ist das“.