Schauspiel: Urfaust und Operette
Wuppertals neuer Spielplan steht ganz im Zeichen der Kooperation. Man setzt setzt auf den klassischen Dramenstoff genauso wie auf leichte Operettenklänge.
Wuppertal. Am Anfang steht der "Urfaust", am Ende kommt "Der Vogelhändler": Die Wuppertaler Bühnen setzen auf den klassischen Dramenstoff genauso wie auf leichte Operettenklänge.
Eine Mischung aus heiteren Revuesongs (die "Linie 1" fährt ab dem 28. September), sagenhafter Tragik ("Die Nibelungen" feiern am 23. Februar 2008 Premiere) und diabolischem Humor ("Der Gott des Gemetzels" von Yasmina Reza ist ab dem 12. April zu erleben) verspricht die neue Saison im Schauspielhaus.
Zwar ziert den gestern vorgestellten Spielplan kein übergreifender Slogan. Das heimliche Motto könnte aber heißen: Ohne Kooperationen gäbe es keinen Blick über den Bühnenrand. Neben Koproduktionen mit Remscheid, Solingen und der Folkwang-Hochschule Bochum wird deshalb auch die Zusammenarbeit mit Wülfrath fortgesetzt, wo "Urmel aus dem Eis" kleine Zuschauer ab dem 26. November begeistern soll.
Generalintendant Gerd Leo Kuck setzt auf die eigene Inszenierungskunst und Kleists "Amphitryon" (April 2008), hat aber auch bewährte Regisseure wie Kathrin Sievers, die "Die Nibelungen" nach Friedrich Hebbel erzählt, und Christian von Treskow verpflichtet, der die Spielzeit am 14. September mit Goethes "Urfaust" eröffnet.
Auf den Pakt mit dem Teufel folgt ein himmlisches Spiel um verkleidete Schürzenjäger: Mit dem Musical "Manche mögen’s heiß" gibt Reinhardt Friese am 1. Dezember sein Wuppertaler Regiedebüt. "Eine Sensation für die Stadt", so Kuck, ist die "Publikumsbeschimpfung", die Thorsten Pitoll am 5. Oktober, immerhin 40 Jahre nach ihrer Uraufführung, in Wuppertal inszeniert - noch nie zuvor war ein Stück von Peter Handke hier zu sehen.
Die Ensemblesänger präsentieren unter anderem die Händel-Oper "Siroe", die Georg Köhl am 12. Oktober in Remscheid auf die Bühne bringt, und "Peter Grimes" (15. März). Neben dem Werk von Benjamin Britten setzt Opern-Oberspielleiter Johannes Weigand auch "Figaros Hochzeit" in Szene (27. Januar).